Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Einsatz für die Hansons
Bei einer Eishockey-gala in Krefeld moderiert das Kult-trio aus dem Curt-frenzel-stadion eine Ehrung von Eishockey-größen. Und entlockt den Altstars kuriose Geschichten.
In Augsburg zählen sie fast schon zum Inventar des Curt-frenzelstadions: Bei den Heimspielen der Augsburger Panther feuern die drei Hansons ihre Mannschaft an, fiebern mit und betreiben inzwischen auch einen eigenen Eishockey-podcast. Längst ist jedoch die Eishockey-szene in Deutschland auf das lustige Trio mit den „Chiefs“-trikots aufmerksam geworden, auch durch die Übertragungen der Aev-spiele in oder
Nun hatten die Brüder Florian und Sascha Ratzinger sowie Martin Schöll – so heißen die Hansons aus Augsburg mit bürgerlichem Namen – auch einen Einsatz bei der jüngsten Eishockey-gala in Krefeld. Die drei Dauergäste von der Strafbank nahmen die neuen Mitglieder in die Hall of Fame Deutschland auf, die Ruhmeshalle des Eishockeys. „Da eine solche Veranstaltung in den vergangenen zwei Jahren der Corona-pandemie zum Opfer gefallen war, kam ganz schön was an Ehrungen zusammen“, erzählt Sascha Ratzinger. Gleich sechs Spieler wurden neu aufgenommen.
Kuriose Geschichte von Düsseldorfer Eg-star Daniel Kreutzer
Anstatt wie üblich mit Lobreden von Laudatoren stellten die Hansons mit witzigen Kommentaren und kuriosen Geschichten die Neuaufnahmen vor. Rund 100 geladene Gäste und 200 Eishockeyfans verfolgten die Gala in der überschaubaren Niederrheinhalle von Krefeld. Nachdem der Nominierungsausschuss die Ex-spieler benannt hatte, sind nun die ehemaligen Nationalspieler Tino Boos, Mirko Lüdemann, Niki Mondt, Daniel Kreutzer, Michael Wolf und Christian Ehrhoff im Klub der Besten vertreten.
Auf der Bühne beantworteten die Eishockey-größen die Fragen der Hansons. Von Daniel Kreutzer kannten sie eine Anekdote, die der ehemalige Nationalstürmer in einem Podcast verraten hatte. Der 43-Jährige erzählte eine Geschichte aus seiner aktiven Zeit für die Düsseldorfer EG. Einmal sei er in Krefeld aus dem Bus gestiegen, als unvermittelt ein etwa zehn Jahre alter KEV-FAN auf ihn zukam und fragte: „Bist du der Daniel Kreutzer?“Nach Kreutzers „Ja“fauchte der Pimpf: „Ich hasse dich!“
Das Deutsche Eishockeymuseum hat seinen Sitz in Augsburg
Die Idee zum Einsatz der Augsburger Hansons hatte Walter Neumann, Präsident des Deutschen Eishockeymuseums, das seinen Sitz in Augsburg hat. Die Hall of Fame Deutschland ist ein Bestandteil des Eishockeymuseums. Vor Jahren konnte das Museum in den Räumen des Bades an der
Schwimmschulstraße unweit vom Curt-frenzel-stadion mit seinen Medaillen, Pokalen, alten Ausrüstungsgegenständen, Trikots und einigen Kuriositäten besichtigt werden.
Fans aus ganz Deutschland machten meist vor den Gastspielen ihrer Teams einen Abstecher zu der liebevoll gepflegten Sammlung. Die meisten Stücke befinden sich jetzt im Lager. Aktuell werden im Südfoyer des Curt-frenzel-stadions Schaukästen hergerichtet, damit sich das von Horst Eckert gegründete Eishockeymuseum zumindest wieder ein wenig präsentieren kann.
Checks und wilde Spitzname Hansons Eishockey-film
Wer die Hansons nicht kennt: Die drei Filmbrüder erlangten Berühmtheit
Prügeleien: aus einem
durch den nun schon über 40 Jahre alten Eishockeyspielfilm Slap Shot (zu Deutsch etwas ungenau mit „Schlappschuss“übersetzt). In Fankreisen ist der Streifen längst Kult. Paul Newman spielt darin den Spielertrainer einer erfolglosen Eishockey-mannschaft.
Das Blatt für die fiktive Mannschaft der „Charlestown Chiefs“dreht sich aber dadurch, dass die drei Hanson-brüder Jeff, Steve und Jack zur Mannschaft stoßen und ihr mit ihrer Spielweise neues Leben einhauchen. Mit ihren dicken Brillen können sie zwar kaum die Anzeigetafel lesen, aber mit wüsten Checks und Prügeleien flößen die Hansons den Gegnern Respekt ein.
Die Augsburger Ausgabe kann aber auch charmant sein.