Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Von Johannes Bruggaier
Sprache verbindet nicht nur, sie kann auch trennen – und immer öfter verletzen. Dabei geht es längst nicht mehr allein um Bezeichnungen für schaumzuckerhaltige Süßspeisen oder pikante Schnitzel. Auf heikles Terrain begibt sich bereits, wer Winnetou noch einen Indianer nennt (statt indigenen Ureinwohner) oder im Polarkreis Eskimos vermutet (statt Inuit). Keine Frage, immer größere Teile unseres Wortschatzes sind in ihrer Funktionstüchtigkeit bedroht. Von „kaputten Wörtern“spricht der Sprachexperte Matthias Heine. Rund 80 Kandidaten hat er in einem Buch zusammengestellt. Nicht als Verbotsliste, sondern als Überblick zur Debatte um sensible Sprache. Und als Ausblick auf Streitigkeiten, die womöglich erst noch kommen. Oder hätten Sie