Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Österreich tut Malone gut
Der Stürmer ist vom FC Augsburg nach Wolfsberg ausgeliehen. Unter Robin Dutt spielt er regelmäßig und schafft es in die deutsche U21. Auch dort gelingt ihm sein Debüt.
Das nennt man wohl effektiv. Maurice Malone war erst wenige Minuten auf dem Feld, als es zu einer entscheidenden Szene mit Folgen kam. Die deutsche U21-nationalmannschaft führte in Italien mit 3:2, die Gastgeber in Ancona aber wurden immer stärker, als Malone bei einem Konter zu einem Alleingang ansetzte. Giorgio Cittadini hielt Malone am Trikot fest und sah die Rote Karte (85.). Der folgende Freistoß wurde von Raoul Bellanova mit der Hand abgewehrt, was zur nächsten Hinausstellung und einem Strafstoß für Deutschland führte. Den verwandelte Malone zum 4:2 (88.).
Für den 22-Jährigen war es ein besonderer Abend. Erstmals war der Stürmer für die deutsche U21-nationalmannschaft nominiert worden. Debüt mit einem Tor also, besser hätte es kaum laufen können. „Ich bin überglücklich, mein Debüt für die U21 gefeiert zu haben. Und das auch gleich mit einem Tor, das war ein sehr geiler Moment“, sagte Malone. Der 22-Jährige steht noch beim Bundesligisten FC Augsburg bis 2024 unter Vertrag, ist in dieser Saison allerdings ein weiteres Mal ausgeliehen worden. Nach Wiesbaden und Heidenheim in den Jahren zuvor führte ihn die Ausleihe diesmal zum Wolfsberger AC. In Österreich scheint sich Malone wohlzufühlen. Er hat dort bereits vier Treffer erzielt und kommt regelmäßig zum Einsatz. Vor allem die Zusammenarbeit mit Robin Dutt scheint gut zu funktionieren. Sein Trainer hatte ihm die frohe Botschaft der Nominierung als Erster übermittelt, ehe sich auch U21-nationaltrainer Antonio di Salvo gemeldet hatte.
Der deutsche Nachwuchscoach hatte im Sommertrainingslager des FC Augsburg in Scheffau vorbeigeschaut und sich einen Eindruck
von Malone sowie Fca-innenverteidiger Maximilian Bauer verschafft. Damals hatte sich Malone noch Hoffnungen gemacht, endlich den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. „Ich fand schon, dass ich es in der Vorbereitung gut gemacht habe, bekam auch viel Lob vom Trainer, von allen eigentlich“, erzählt Malone nun im Gespräch mit dem Fachmagazin Kicker. Und: „Ich habe auch im Dfb-pokal ein Tor gemacht, da dachte ich schon, dass ich an den ersten Spieltagen wenigstens mal einen Einsatz bekomme, um zu zeigen, was ich kann. Den hätte ich meiner Meinung nach schon verdient gehabt. Es kam leider nicht dazu. Dann habe ich mir gedacht, ich muss jetzt einfach spielen, deswegen habe ich den Weg nach Wolfsberg gewählt.“Dort spürt er das Vertrauen. Vor allem von Dutt. Und vor allem auch, wenn es mal nicht so gut läuft. „Der Trainer gibt mir immer ein gutes Gefühl, auch wenn ich mal kein Tor mache oder es mal nicht so gut läuft, er vertraut mir trotzdem, das ist für einen Stürmer wichtig. Das hat mir ein bisschen gefehlt“, erklärte Malone, der sich als flexiblen Stürmer sieht, der „auch die Wege nach außen macht und nicht nur vorne klebt“. Einen, den auch der FCA eigentlich gut brauchen könnte. Ob es im nächsten Anlauf klappt?
Durchgesetzt hat sich dagegen Maximilian Bauer beim FC Augsburg. Der Neuzugang aus Fürth hat in der Innenverteidigung starke Leistungen gezeigt und sich somit auch einen Platz im Kader der U21 erkämpft. In Italien war er ebenso wie Malone in der 75. Minute eingewechselt worden. Gleich mit einer seiner ersten Aktionen holte er sich die Gelbe Karte ab, half aber mit, den Vorsprung zu verteidigen. „Wir wollten mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen, das ist uns gelungen“, sagte Trainer di Salvo.