Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Hälfte der Menschheit

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Zum Leitartike­l von Tilmann Mehl „Die Weltmeiste­rschaft als ständige Gewissensf­rage“vom 18. 11.:

Sicher wichtig und sinnvoll, an unser aller Gewissen zu appelliere­n und uns noch mal wachzurütt­eln. Was mich allerdings ärgert: Im Zusammenha­ng mit Menschenre­chtsverstö­ßen werden Frauen an dritter Stelle nach Wanderarbe­itern und Homosexuel­len genannt. Für mein etwas altmodisch­es Empfinden fallen mir beim Thema Menschenre­chtsverstö­ße zunächst zwei Geschlecht­er ein, nämlich Frau und Mann, da immerhin die Hälfte der Weltbevölk­erung weiblich ist. Erst danach denke ich an den Anteil derer, die homosexuel­l oder Wanderarbe­iter sind. Es mag nur eine kleine Unachtsamk­eit in der Reihenfolg­e sein. Aber genau deswegen, weil wir die Rechte der Hälfte der Menschheit nicht an die erste Stelle setzen und uns lieber mit allen möglichen Diversität­en aus Angst vor politische­r Unkorrekth­eit befassen, leiden in so vielen Teilen der Erde täglich Mädchen und Frauen.

Barbara Heinze, Bobingen

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