Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das könnte eine gute Nutzung werden
Für die südliche Maximilianstraße könnte es ein Gewinn sein, wenn der Bezirk Schwaben im Eserhaus einzieht. Damit würde eine Belebung für den Straßenzug und eine Instandsetzung des denkmalgeschützten Hauses einhergehen. Es ist aktuell bewohn- und benutzbar, doch dauerhaft muss etwas an dem Haus gemacht werden. Die Stadt hat dafür nicht das Geld. Es gibt noch andere Interessenten, zu deren Vorstellungen öffentlich nichts bekannt ist, doch die Stadt kann wohl froh sein, wenn der Bezirk einspringt. Denn mit der Annahme der Erbschaft hat die Stadt die Verantwortung dafür übernommen, dass mit dem Haus sorgsam umgegangen wird, die sie direkt nicht erfüllen konnte. Nun läuft es über den „Umweg“mit einer Vergabe übers Erbbaurecht. Und besonders positiv ist: Das Denkmal wird auf diese Weise öffentlich zugänglich.
Wermutstropfen ist, dass die bestehenden Mietverträge so keine Zukunft haben werden, wobei ein Teil der Räume aktuell ohnehin leer steht. Das ist für die Betroffenen bitter und ändert auch den Nutzungsmix in der Straße: weg vom Wohnen, hin zu einer Büro- und Kulturnutzung. Doch auch Letzteres ist für eine Innenstadt wichtig: Der Handel allein wird künftig womöglich nicht mehr die Kraft haben, genügend Menschen in die Innenstadt als lebendiges Zentrum zu ziehen. Andere Nutzungen, und sei es eine Verwaltung mit ihrem Publikumsverkehr, tragen mit dazu bei, dass die Innenstadt auch als funktionales Zentrum empfunden wird. Insgesamt fällt auf, dass der Bezirk Schwaben, als dritte kommunale Ebene neben Gemeinden und Landkreisen, immer nahe der Wahrnehmungsschwelle, immer präsenter wird. Die Zentrale am Hafnerberg wurde vor einigen Jahren um einen zweiten Standort für die sozialen Belange am Schmiedberg erweitert, am benachbarten Leonhardsberg plant der Bezirk in einem leer stehenden Geschäft eine neue Kantine für seine Beschäftigten.