Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
EU will Gaspreisdeckel
Ein „Marktkorrektur-mechnismus“soll in Extremsituationen die Spitzen kappen.
Straßburg Die EU könnte auf die Energiepreiskrise nun doch mit einem Gaspreisdeckel reagieren. Entsprechende Pläne stellte die Eu-kommission vor. Es geht um eine Art Maximalpreis für Erdgas, das einen Monat im Voraus gehandelt wird. Die Kommission nennt das Instrument Marktkorrekturmechanismus. Mit diesem soll es möglich sein, ab 1. Januar in Phasen „außerordentlich hoher Gaspreise“in den Markt einzugreifen, erläuterte Energiekommissarin Kadri Simson. Das Ziel: die Volatilität auf den europäischen Gasmärkten verringern und gleichzeitig die Sicherheit der Gasversorgung gewährleisten. „Europa wird es nicht akzeptieren, zu jedem Preis einzukaufen.“
Der Mechanismus würde automatisch ausgelöst, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind: Der Preis für Erdgas an der wichtigsten Gashandelsbörse TTF in den Niederlanden muss zwei Wochen lang über 275 Euro pro Megawattstunde liegen. Zugleich muss die Megawattstunde Erdgas für die Dauer von zehn Handelstagen um 58 Euro teurer sein als der Referenzpreis für Flüssiggas.
Die Energieminister der Mitgliedsstaaten müssen dem Vorschlag noch zustimmen.