Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie es befürchtet worden war

- Von Tilmann Mehl

Die Niederlage gegen Japan hat all jene bestätigt, die schon vor der WM mögliche Schwachste­llen im deutschen Kader angesproch­en haben. So entspricht das Mittelfeld zwar gehobenen Ansprüchen, in der Defensive und im Sturm allerdings klaffen Lücken zur internatio­nalen Spitze. So spielte sich die deutsche Mannschaft zwar zahlreiche Chancen heraus, allerdings fehlte es an einem Spieler, der aus den hochprozen­tigen Chancen Tore macht. Einen solchen Spieler hat Flick nicht zur Auswahl.

Weit mehr steht der Trainer in der Verantwort­ung, wenn es um die defensive Ordnung seiner Mannschaft geht. Zwar blieben ihm nur wenige Tage zur Vorbereitu­ng,

allerdings fehlt es dem deutschen Team hier auch schon länger an Struktur. Sowohl Niklas Süle als auch Nico Schlotterb­eck sind in Dortmund mitverantw­ortlich für die dort regelmäßig patzende Defensive.

Gegen Spanien müssen die Deutschen nun wahrschein­lich gewinnen, wollen sie doch noch in die K.-o.-runde einziehen. Schwer vorstellba­r, dass die DFB-ELF gegen eine bessere Mannschaft, als es die japanische ist, einen Weg findet, zu siegen. Eher schon werden die Spanier die Schwächen im deutschen Kader noch deutlicher aufdecken, als es schon im ersten Gruppenspi­el zu sehen war. Eine gute Offensive gewinnt Spiele, eine gute Defensive Meistersch­aften. Die Deutschen aber haben ein gutes Mittelfeld.

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