Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Räder sind kein Ersatz für Bus und Tram
Leihräder können grundsätzlich dabei helfen, die Mobilitätswende voranzubringen. Zwar hat fast jeder ein Fahrrad im Keller oder in der Garage stehen, doch wenn man ohne Auto unterwegs sein will und den Nahverkehr nutzt, ist das Fahrrad als ergänzendes Verkehrsmittel mitunter nicht an der Stelle, an der man es gerade braucht.
Als Abrundung zum Nahverkehrsangebot und zum Carsharing können die Leihräder also durchaus taugen. Voraussetzung für die Verwirklichung von Gedankenspielen mit einer Verdoppelung der Leihräder ist aber die Aufnahme in ein Förderprogramm des Bundes, wobei sich die Stadt dafür durchaus Chancen ausrechnen darf.
Es gibt allerdings ein paar Aber: Elektroräder werden, wenn sie als Leihrad genutzt werden, eher eine überschaubare Lebensdauer haben. Ob das besonders nachhaltig ist (wie übrigens auch die E-roller), darf man hinterfragen. Und Leihräder dürfen seitens Stadtwerken und Stadt auch nicht ernsthaft als Ersatz für Nahverkehrsverbindungen in Randzeiten des Fahrplans gesehen werden. Das sind sie nicht.
Angesichts des Mangels an Fahrern und Fahrerinnen und womöglich auch aus wirtschaftlichen Überlegungen steht ja eine weitere Angebotseinschränkung bei Bus und Straßenbahn im Raum. Hier könnte allenfalls der Ridesharingdienst Swaxi als Ersatz dienen, sofern die dauerhafte Preisgestaltung stimmt.