Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das Augsburger Land blüht auf
Die Spardabank Augsburg pflanzt mit dem Naturpark Augsburg – Westliche Wälder sechs Streuobstwiesen.
Baumpflanzaktionen liegen im Trend. Auch die Sparda-bank Augsburg baut ihr ökologisches Engagement aus. Allerdings haben sich die Verantwortlichen gegen Laub-, Nadelund Mischbäume entschieden. Obwohl es einfacher gewesen wäre, wollten sie nicht wahllos auf bestehende Projekte aufspringen. Stattdessen lautete das Ziel: Möglichst viel Mehrwert stiften! Eine Streuobstwiese gehört mit ihren verstreut stehenden, hochstämmigen Bäumen verschiedenster Sorten zu den traditionellen Formen des Obstanbaus. Wie wichtig dieser ist, zeigt ein Pakt des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. In einer Pressemitteilung heißt es: „Der Streuobstanbau ist ... eine über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus mit höchster Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität.“
Weil sich andere Nutzungsformen mehr rentieren, geht die Anzahl an Obstbäumen zurück. Immer mehr Wiesen sind auch durch Baumaßnahmen bedroht. Dabei sind Obstbäume Alleskönner: Sie verbinden verschiedene Lebensräume und bereichern das Bild einer Landschaft. Noch mehr fördern sie die Artenvielfalt. Mit etwa 5000 Tier- und Pflanzenarten, darunter seltenen und gefährdeten, gehören Streuobstwiesen zu den reichsten Lebensräumen Europas. Das Totholz in den Kronen und Höhlen in den Stämmen bieten Spechten, Fledermäusen und Insekten ein Quartier. Auch andere Tierarten des Waldrands oder des Offenlands finden Unterschlupf.
Nicht zuletzt liefern Streuobstwiesen leckeres, gesundes Obst zum Naschen und erhalten alte Sorten. So viele Gründe – für die Sparda-bank Augsburg war die Entscheidung gefallen. Stellten sich noch Fragen nach dem Was, Wann und Wo. Hier kam der Naturpark Augsburg – Westliche Wälder ins Spiel. Ranger boten sich als Partner an. Sie haben den Finanzdienstleister beraten, Flächen besichtigt und bei der Planung mitgewirkt. Auch im Nachgang unterstützen sie bei der zweischürigen Mahd, extensiven Beweidung und beim regelmäßigen Schnitt der Bäume.
Das sind Voraussetzungen, damit sich ein ökologisch wertvoller Lebensraum entwickeln kann – und genau der war der Sparda-bank Augsburg wichtig.
Hand in Hand mit der Region
Als regionale Genossenschaftsbank möchte sie Bayerisch-schwaben etwas zurückgeben. Schon lange engagiert sich der Gewinnsparverein der Sparda-bank Augsburg bei Projekten aus den Bereichen Kultur, Sport, Bildung, Soziales und für die Umwelt. Um Verantwortung zu übernehmen, hat die Sparda-bank im vergangenen Jahr sogar ein Nachhaltigkeitsteam gegründet. Gemeinsam mit einem externen Berater und dem Gesamtvorstand stellen sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Weichen für die Zukunft – so auch bei der neuesten Aktion.
„Wir freuen uns, dass wir dank der großzügigen Spende des Gewinnsparvereins der Sparda-bank Augsburg Streuobstwiesen anlegen können. Die Anpflanzungen übernehmen – je älter sie werden – immer bedeutsamere Funktionen“, erklärt Eva Liebig, Geschäftsführerin des Naturpark Augsburg – Westliche Wälder.
Großes Interesse
Auf eine Ausschreibung konnten sich Flächenbesitzerinnen und -besitzer der Region bewerben. „Es war schön, zu sehen, auf welches Interesse wir gestoßen sind und wie viele Menschen bereit sind, mit der Pflanzung einer Streuobstwiese auf ihren Grundstücken den Folgen der Klimakrise entgegenzuwirken“, freut sich Ralph Puschner, Vorstandsvorsitzender der Sparda-bank Augsburg. Gemeinsam mit den Rangern des Naturparks wurden sechs Flächen ausgewählt. Auf diesen pflanzt die Baumschule Spengler nun über 60 Streuobstbäume. Los ging es am Dienstag, 22. November, mit 19 Stück in Agawang. Weitere Wiesen in Altenmünster, Emersacker, Döpshofen, Holzheim und Welden folgen bis Ende des Jahres. Einige Flächeninhaberinnen und -inhaber haben angekündigt, ihre Ernte mit der Gemeinschaft zu teilen. Menschen aus dem Dorf sind eingeladen, vorbeizukommen und Obst zu pflücken – beispielsweise bei Familie Lechner in Agawang. Auch innerhalb der Spardabank Augsburg stößt das Projekt auf positive Resonanz – vor allem bei der jüngeren Belegschaft. „Ich bin stolz, dass sich mein Ausbildungsbetrieb für den Natur- und Artenschutz einsetzt und so eine Jahrhunderte alte Tradition für die nächste Generation erhält“, freut sich Letizia Massari, Auszubildende im zweiten Lehrjahr.