Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Anne Hathaway:
Ich habe das vielen Faktoren zu verdanken. Zum Beispiel meinen Eltern. Nicht dass ich im Scherbenviertel groß geworden bin, aber ich bin auch nicht mit dem Silberlöffel im Mund geboren worden. Für mich war es auch wichtig, in New York zu leben, wo du viel mehr du selbst sein kannst. Davon abgesehen war das Rampenlicht ohnehin nichts für mich. Vor allem früher war ich unglaublich scheu. Wenn ich diese Schüchternheit nicht irgendwie überwunden hätte, hätte ich nie als Schauspielerin Karriere machen können. Dabei kamen mir glückliche Zufälle zu Hilfe, aber gleichzeitig habe ich sie mir mit harter Arbeit verdient. Es gab auch mal Jahre, wo ich keinerlei Angebote bekam.
Aber diese Zeiten sind ja längst vorbei. So gesehen könnten Sie Ihren Erfolg bedenkenlos genießen.
Aber mir war immer klar, dass mein Erfolg Glückssache ist. Er ist
„Mein Erfolg ist Glückssache. Er ist nicht unbedingt von Dauer. Ich bin von dem guten Willen der Zuschauer abhängig.“
nicht unbedingt von Dauer. Ich bin also von der Gnade und dem guten Willen der Zuschauer abhängig. Deshalb bin ich auch so unglaublich dankbar für alles, was ich erreicht habe. Ich kann es selbst kaum glauben, dass man mir immer wieder Rollen anbietet und ich über 20 Jahre, nachdem ich in dieser Branche angefangen habe, weiterhin eine Karriere habe und arbeiten darf.
Hätten Sie denn einen Plan B gehabt, falls es nicht geklappt hätte?
Nein. Ich bin ein Mensch, der sich klare Ziele setzt und schon von jungen Jahren an hatte ich das Ziel, dass ich Schauspielerin werden will. Es gab da keine Alternativen – weder Ärztin noch Meeresforscherin. Aber, wie gesagt, es überrascht mich selbst, dass es geklappt hat. Denn in den meisten Fällen funktioniert es eben nicht.
Aber außer Glück muss es doch noch andere Gründe gegeben haben, weshalb es bei Ihnen geklappt hat.