Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mbappé verdient am meisten
Laut Forbes hat der französische Stürmerstar Messi und Ronaldo in der laufenden Saison finanziell überholt. Das könnte den Luxushandel freuen. Wobei der ohnehin boomt.
Paris Mag sein, dass Lionel Messi und Cristiano Ronaldo es bei dieser WM noch mal allen zeigen. Beide haben bereits getroffen, Argentinien und Portugal sind auf Kurs. Der letzte große Showdown kann weitergehen. Zuerst traf der 37-jährige Ronaldo gegen Ghana und ist nun der erste Fußballprofi mit Toren bei fünf Weltmeisterschaften. Am Samstagabend dann erlöste sein ewiger Konkurrent Messi (35) die Argentinier und erzielte das dringend benötigte erste Tor zum noch dringender benötigten Sieg gegen Mexiko. Aber die Zeit der beiden großen Alten – sie neigt sich dem Ende zu. Auch finanziell. Na ja, zumindest ein bisschen.
Denn Zahlen lügen bekanntlich nicht. Und so verwundert es kaum, dass ein gewisser Kylian Mbappé von Paris Saint-germain (PSG) nicht nur die Torjägerliste dieses Turniers bereits jetzt anführt (3 Treffer). Laut eines Forbes-rankings ist der 23-jährige Franzose in der laufenden Saison zudem auch der Mann mit den höchsten Einnahmen: Es sollen geschätzt 128 Millionen Dollar (vor Steuern und Beratergebühren) sein. Gehalt, Werbeeinnahmen, Sonstiges. Seit 2014 hatten den weiteren Angaben der Finanzzeitschrift zufolge Ronaldo oder Messi die ersten beiden Plätze der Topverdiener-liste angeführt. Sorgen muss man sich indes nicht um die beiden machen: Auch ihre Einnahmen sollen laut Forbes in der laufenden Saison im dreistelligen Millionenbereich bleiben. Da bleibt eine gewisse Kaufkraft sicher vorhanden.
Was wiederum den Luxushandel freuen dürfte. Wobei dem, das ist eine weitere Meldung vom Wochenende, trotz schwieriger Zeiten ohnehin nicht bange ist. An vielen Luxusgüter-herstellern wie Dior, Cartier oder Louis Vuitton ist die Krise bisher vorbeigegangen. Sie erzielten auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres zweistellige Wachstumsraten.
Der Chef des Champagner-herstellers Moët-hennessy, Philippe Schaus, berichtete kürzlich in einem Interview, die meisten Topchampagner des Hauses seien praktisch ausverkauft. Die Unternehmensberatung Bain & Company erwartet für den Luxussektor 2022 weltweit ein Rekordjahr mit einem Wachstum von 15 Prozent. Insgesamt würden in diesem Jahr wohl 353 Milliarden Euro für persönliche Luxusgüter ausgegeben, prognostizierten die Experten. Und die Zahlen der großen Luxushersteller bestätigen den Trend. So meldete das französische Luxusimperium LVMH, zu dem Modeikonen wie Dior und Louis Vuitton, Champagnermarken wie Moët & Chandon und Veuve Clicquot, aber auch Edel-weingüter wie das Chateau Cheval Blanc und das Chateau d’yquem gehören, für die ersten neun Monate dieses Jahres ein Umsatzwachstum von 28 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro. Der Wettbewerber Richemont, der unter seinem Dach bekannte Marken wie Cartier, Montblanc oder IWC vereint, steigerte zwischen April und September seinen Umsatz um 24 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Die französische Luxusgruppe Kering wuchs mit Marken wie Gucci, Saint Laurent, Balenciaga oder Bottega Veneta in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 23 Prozent und erzielte einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.
Das sind Zahlen, mit denen man arbeiten kann. Und langfristig sieht sich die Luxusbranche ohnehin im Aufwind. Die Experten von Bain erwarten, dass sich der weltweite Umsatz mit persönlichen Luxusgütern von aktuell rund 353 Milliarden Euro bis 2030 auf bis zu 580 Milliarden Euro erhöht.
Prognose: Zu den Kunden wird auch der ein oder andere Fußballprofi zählen.