Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Klimaaktivisten aus Gewahrsam entlassen
Sie wollen vorerst auf Aktionen verzichten
München 19 Klimaaktivisten, die in München an Festklebeaktionen beteiligt waren, sind aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. „Wir sind ja ständig angehalten, die Voraussetzungen von Gewahrsam zu überprüfen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München am Samstag. „Das hat dazu geführt, dass wir am Freitagnachmittag zu dem Schluss gekommen sind, dass die Voraussetzungen für Gewahrsam nicht mehr vorliegen, sprich, dass weitere Straftaten der in Gewahrsam Befindlichen zumindest aktuell nicht zu erwarten sind.“
Die Gruppierung „Letzte Generation“hatte am Freitag nach einer hart kritisierten Protestaktion auf dem Berliner Flughafen BER angekündigt, zunächst auf weitere Aktionen in Berlin und München zu verzichten. Auf das Konto der Gruppe gehen mehrere Klebe-aktionen, in deren Folge Polizeigewahrsam gegen Teilnehmer angeordnet worden war. Weil die Verfügung zur Freilassung nach der Neubewertung der Lage erst am Freitagabend erfolgte, blieben die 19 Aktivisten – darunter sechs Frauen – nach Rücksprache mit den Betroffenen noch über Nacht in der JVA Stadelheim, bevor sie am Samstagvormittag entlassen wurden. Damit sind alle Klimaaktivisten, die zuletzt noch in München in Gewahrsam waren, wieder auf freiem Fuß. Einer der Männer befand sich im Hungerstreik, war aber laut Polizei in keinem kritischen Zustand.