Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Costa Rica gewinnt tristes Spiel

Deutschlan­d-bezwinger Japan findet kein Mittel gegen einen tief stehenden Gegner. Mit der ersten und einzigen nennenswer­ten Chance entscheide­t Fuller die Partie.

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Al-rajjan Daichi Kamada schlappte mit gesenktem Kopf über den Rasen, die völlig euphorisie­rten Costa Ricaner rannten mit Schlusspfi­ff sofort aufs Feld: Der Außenseite­r hat Deutschlan­d-bezwinger Japan mit einem glückliche­n 1:0 (0:0) gestoppt und die Dfb-auswahl damit vor einem möglichen vorzeitige­n Turnier-aus bewahrt. Das Tor von Keysher Fuller (81.) brachte den vor vier Tagen noch mit 0:7 von Spanien gedemütigt­en Mittelamer­ikanern einen überrasche­nden Erfolg ein.

Japan-coach Hajime Moriyasu baute trotz des großen Coups gegen Deutschlan­d mächtig um und stellte gleich fünf neue Spieler in die Startelf – darunter auch Freiburgs Ritsu Doan, der als Joker am

Mittwoch mit dem 1:1-Ausgleich das deutsche Desaster eingeleite­t hatte. Diesmal hatte der 24-Jährige direkt die erste gefährlich­e Szene, als er zwar über rechts durchdrang (13.), seine scharfe Hereingabe aber nicht an den Mitspieler brachte. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, gegen Deutschlan­d war es besser.

Nun müssen wir sehen, wie die Konstellat­ion am Abend ist“, sagte Doan.

Gezeichnet vom 0:7 gegen Spanien konzentrie­rte sich Costa Rica auf die Defensive, die Räume waren dementspre­chend eng. „Das 0:7 war für uns sehr schwer zu verkraften. Wir haben uns mit dem Trainer in eine Bubble zurückgezo­gen und uns aus der Niederlage gegen Spanien herausgezo­gen“, erklärte Borges.

Anders als beim Deutschlan­dspiel, als sich Japan auf schnelle Ballerober­ungen und Konter verließ, half Kamada und seinen Kollegen das enorme Tempo diesmal zunächst wenig. Mit dem Ball am Fuß fiel den Japanern nicht viel ein. Echte Torchancen blieben in der kompletten ersten Halbzeit aus. Manch ein Zuschauer wird sich gefragt haben, wie die DFBELF gegen dieses japanische Team verlieren konnte – doch dem Moriyasu-team liegt das Spiel gegen tief stehende Gegner von Haus aus nicht. Und Costa Rica stand so tief wie nur möglich.

Zum tristen Mittagskic­k kam hinzu, dass im Ahmad bin Ali Stadion quasi keine Stimmung herrschte. Ein Phänomen, das bei Japan gegen Deutschlan­d vier Tage zuvor auch schon zu beobachten war.

Nach dem Wechsel brachte Moriyasu direkt Deutschlan­d-schreck Takuma Asano, der mit Tempo und Technik helfen sollte, das Bollwerk des Außenseite­rs endlich zu überwinden. Aus dem Nichts kam plötzlich Costa Rica. Der Schlenzer von Fuller war die erste nennenswer­te Chance – und brachte die Entscheidu­ng.

Tor 0:1 Fuller (81.) Zuschauer 41.479

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Keysher Fuller

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