Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburger Volleyballerinnen profitieren von ihrem Wir-gefühl
Nach dreiwöchiger Spielpause legen die Gastgeberinnen der DJK Augsburg-hochzoll gegen den TSV TB München einen überzeugenden Auftritt hin. Was ihr Erfolgsgeheimnis ist.
In ihrer Jubiläumssaison schwimmen die Volleyballerinnen der DJK Augsburg-hochzoll weiter auf der Erfolgswelle. Selbst eine dreiwöchige Punktspiel-unterbrechung hat der Drittliga-mannschaft um Trainer Fabian Gumpp nichts anhaben können. Ganz im Gegenteil. Mit frischem Schwung und einem souveränen 3:0 (25:22, 25:21, 25:21)-Erfolg bezwangen die Augsburgerinnen vor rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer den Tabellensechsten TSV TB München in gerade mal 78 Minuten.
Locker und unverkrampft, aber konzentriert auf die eigenen Fähigkeiten gingen die Gastgeberinnen die Heimaufgabe an und wurden gleich mit einer 5:1-Führung belohnt, die die Münchnerinnen dazu brachte, die erste Auszeit zu nehmen. Aber die DJK Hochzoll, bei der Zuspielerin Nadine Kulig zur wertvollsten Spielerin des Spiels gekürt wurde, ließ sich nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen. Sie baute die Führung bis zum 20:13 sogar auf sieben Punkte aus. Nur beim 21:18 musste Fabian Gumpp seine Truppe kurz mit einer eigenen Auszeit kurz neu fokussieren, danach spielten sie den Satz mit 25:22 sicher zu Ende.
Der neue Trainer, sagt denn auch Mannschaftsführerin Ekatarina Steber, sei mit ein ausschlaggebender Punkt, dass es in dieser Saison so gut für die DJK laufe. „Er ist unfassbar wertvoll für uns. Es war einfach wichtig, neuen Input in das Team zu bringen, neue Ansätze, neue Taktiken. Er hat so viele Gespräche mit uns als Mannschaft und auch einzeln geführt, macht Videoanalysen und ist sehr sehr engagiert“, ist Steber voll des Lobes über den Coach, der im Sommer die Drittliga-frauen übernommen und sie auf diesen Erfolgsweg geführt hat. „Wir trainieren dreimal die Woche und wer noch ein individuelles Training haben möchte, kann noch zusätzlich kommen. Er ist einfach ein Vollblut-volleyballer“, so Steber.
Die Gespräche hätten die Mannschaft auf eine andere Ebene gebracht. Zwar hätten sich die Spielerinnen gut gekannt, doch die gemeinsame Zeit habe das aus Studentinnen, Müttern und im Beruf stehenden Frauen bunt zusammen gewürfelte Team noch intensiver zusammengeschweißt. „Da wird jeder von jedem wertgeschätzt. Wir machen das ja alle hobbymäßig“, betont Steber. Im Team hätten sich dann auch verschiedene Rollenverteilungen entwickelt wie die Antreiberin, die Mutmacherin oder die Taktikerin, was sich im Spiel positiv auswirke.
Wie gut dieses System funktioniert und die Hochzollerinnen von ihrem neuen Wirgefühl profitieren, zeigten sie gegen München dann auch in den Sätzen zwei und drei, die sie jeweils mit 25:22 gewannen und damit auch ihren ersten 3:0-Erfolg der Saison besiegelten. So steht die DJK weiter an der Tabellenspitze der Dritten Liga Ost, obwohl die Tabelle mittlerweile bereinigt ist und nahezu alle Mannschaften die gleiche Anzahl an Spielen absolviert hat.
Zum krönenden Abschluss des Jahres gibt es für die Augsburger Volleyball-fans dann noch mal einen Knaller, denn am Samstag, 10. Dezember (19 Uhr), und Sonntag, 11. Dezember (12 Uhr), steht ein Doppel-heimspieltag an. Auch da soll dann das Erfolgsrezept, locker aufzuspielen, greifen. „Ganz ohne Druck, denn den haben wir in dieser Saison nicht. Und selbst wenn wir jetzt irgendwann mal verlieren, geht die Welt nicht unter“, sagt Steber lächelnd mit Blick auf die Tabellenführung, die sich das Team im zehnten Drittliga-jahr so souverän erarbeitet hat.
DJK Hochzoll Müller, Drigalski, Westenkirchner, V. Kulig, Steber, Slomka, Hall, Auer, Wagner, N. Kulig, Deutscher, Hafner, Schräder, Karpf