Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das sollten Sie über eine Umstellungs-osteotomie wissen
Stellt der Arzt Gelenkverschleiß am Knie und zugleich eine Beinachsenfehlstellung (also so genannte O- oder X-beine) fest, kann eine „Umstellungsosteotomie“in Frage kommen. Sie kann die Achse richtig ausrichten, sodass der überstrapazierte Gelenkanteil entlastet wird. Der Gelenkverschleiß wird dadurch aufgehalten oder zumindest verzögert, Schmerzen lassen in der Regel nach. Nach Angaben der Deutschen Kniegesellschaft gibt es grundsätzlich zwei Methoden: eine aufklappende sowie eine zuklappende Osteotomie. Bei der heutzutage am häufigsten verwendeten aufklappenden Technik wird der Knochen an Ober- oder Unterschenkel von einer Seite her teilweise durchtrennt und aufgespreizt, um die Korrektur zu erreichen. Bei der zuklappenden Osteotomie wird ein Teil aus dem Knochen herausgesägt und an dieser Stelle zugeklappt. Die richtige Position wird in beiden Fällen mit einer winkelstabilen Platte und Schrauben fixiert. Zuvor wird der gesamte Eingriff normalerweise digital geplant und simuliert. Die Operation dauert ein bis zwei Stunden, insgesamt verbringt man vier bis sechs Tage im Krankenhaus. Nach rund sechs Wochen ist das Bein meist wieder voll belastbar. Die Knochen sind nach drei bis vier Monaten verheilt, in der Regel ist man etwa drei Monate arbeitsunfähig.