Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Panther bewahren einen kühlen Kopf
Krachende Körper-checks oder fliegende Fäuste – Eishockey ist alles außer gewöhnlich. Pure Emotion, wie auch ein Werbespruch der Augsburger Panther besagt. Umso wichtiger ist es, neben der Eisbahn kühlen Kopf zu bewahren. Der Leitspruch der Spieler lautet, sich weder nach Niederlagen zu zerfleischen noch nach Siegen in Triumphgeheul auszubrechen. Mund abputzen und weiter arbeiten. Das hat sich die Pantherführung um Lothar Sigl offenbar nach der trostlosen Pleitenserie von neun Niederlagen am Stück gedacht.
Nach der Analyse zusammen mit Trainer und Team darf Chefcoach Peter Russell weiterhin die Mannschaft coachen. Während Iserlohn und nun auch Bietigheim nach dem bekannten Muster mit einer Entlassung auf ausbleibende Resultate reagierten, bekam der Schotte Russell in Augsburg eine zweite Chance. Tatsächlich bahnt sich nach der Länderspiel-pause die Wende an.
Drei von vier Spielen gewannen die Panther und führten gegen Straubing den Effekt der Ketchupflasche vor: 21 Spiele lang hatten sie sie geschüttelt, gegen die Niederbayern kam mit sieben Toren alles auf einmal. Noch ist das erste Saisonziel, der Klassenerhalt, nicht erreicht. Nicht einmal die Hälfte der Punktrunde ist absolviert. Aber es wäre den Panthern zu wünschen, dass sie mit ihrer unkonventionellen Krisenbewältigung erfolgreich sind.