Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Pistorius besucht Leo-soldaten
Minister lässt sich die Kampfpanzer vorführen
Augustdorf Verteidigungsminister Boris Pistorius erwartet von der Kampfpanzer-lieferung an die Ukraine eine bedeutsame Stärkung der Abwehrfähigkeit gegen die russischen Angreifer. „Die Ukraine braucht jede Unterstützung und die Leopard-panzer, egal ob jetzt diese 2A6 oder andere 2A4, können eine wichtige Rolle in dem Kampf der Ukrainer gegen den Aggressor Russland spielen“, sagte der Spd-politiker am Mittwoch bei einem Truppenbesuch im westfälischen Augustdorf.
Pistorius warb bei der Truppe um Verständnis für den Schritt und kündigte eine zügige Ersatzbeschaffung an. Er habe am Dienstag drei Gespräche mit Vertretern der Rüstungsindustrie geführt und sich „über klare Zusagen und Ankündigungen dessen, was möglich ist und geleistet werden kann, sehr gefreut“, sagte Pistorius.
Die Bundesregierung hat der Ukraine 14 Leopard 2A6 zugesagt sowie 40 Schützenpanzer Marder. Auch andere westliche Partner liefern modernere Waffensysteme. Zusätzlich gibt es Ausbildungsprogramme für ukrainische Soldaten, die in Deutschland am Schützenpanzer Marder bereits begonnen haben. Die Militärhilfe ist womöglich ein Rennen gegen die Zeit, da Russland nach Einschätzung von Experten eine neue Großoffensive gegen die Ukraine vorbereitet.
Kurz vor seinem Besuch in Nordrhein-westfalen gab es im Gefechtsübungszentrum des Heeres in Sachsen-anhalt einen schweren Unfall, bei dem zwölf Soldaten verletzt wurden. Davon habe einer schwere Verletzungen erlitten, sagte ein Bundeswehrsprecher. Nach vorliegenden Informationen waren zwei Fahrzeuge bei einer Übung mit höherem Tempo zusammengestoßen. Der Schwerverletzte wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Pistorius zeigte sich in Augustdorf von dem Vorfall betroffen. Er spreche den Verletzten sein Mitgefühl aus und wünsche schnelle Genesung, sagte er vor Journalisten.