Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Summen und Rascheln in Tütchen
Wer ganz still vor dem grünen Haus mit den drei Stockwerken steht, hört es vielleicht – das Rumpeln und Quietschen, das Summen und Brummen, das Knattern und Rattern. Im Erdgeschoss hat „Der Geräuschehändler“seinen Laden. Die Regale dort sind voller Gläser und Schachteln, Kästen und Blechdosen, aus denen er für jeden das gewünschte Geräusch findet.
Die Straßenlaterne kann gar nicht leuchten, weil es nachts so still ist, dass sie einschläft. In einem Jutesack findet er ein bisschen Autolärm. Die Krähen sehnen sich nach Afrika? Kein Problem, sie bekommen das Muhen von grasenden Gnus, das Knistern von Feuer dazu Löwengebrüll und Grillenzirpen. Das Gespenst braucht gruselige Geräusche und der Clown für seinen Auftritt Trommelwirbel. Hier ein bisschen Türe quietschen, dort eine Prise schimpfen vor der roten Ampel, alles landet in den Tütchen, die der Geräuschehändler Tag für Tag abpackt.
Wie Klänge und Töne die Fantasie beflügeln, kann man mit dieser witzigen und originellen Vorlesegeschichte von Kathrin Rohmann erleben, und dabei obendrein den eigenen Gehörsinn schärfen. Die Illustrationen mit vielen Details von Jule Wellendiek setzen die Atmosphäre der Geschichte charmant und zauberhaft in Szene.