Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Sie ist die neue Leiterin der Sozialstation
Die Sozialstation Hochzoll-friedberg versorgt 500 Klienten. Nun löst Melita Resler Gudrun Jansen an der Spitze ab. Beiden Chefinnen liegt eines besonders am Herzen.
Neun Jahre lang leitete Gudrun Jansen die Sozialstation Augsburg-hochzoll-friedberg und Umgebung. Es waren bewegte Zeiten, mit schwierigen Phasen für den Pflegesektor, Umzug der Einrichtung von Hochzoll an die Augsburger Straße in Friedbergwest, Corona. Gerade ist alles wieder halbwegs in ruhigen Fahrwassern, da muss Jansen aus familiären Gründen in ihre Heimat Nordrhein-westfalen zurückkehren. Seit Anfang Oktober arbeitet die 64-Jährige, die die Region schweren Herzens verlässt, ihre Nachfolgerin ein: Melita Resler aus Kriegshaber.
Die Sozialstation hat 78 Mitarbeiterinnen und versorgt 500 Klienten, etwa je zur Hälfte in
Hochzoll und in Friedberg. Es ist eine der wenigen Einrichtungen dieser Art, die keinen Personalmangel kennt – was wiederum den Patienten und Patientinnen zugutekommt. Jansen nennt den Schlüssel dazu: Personalzufriedenheit. Nach ihrem Wechsel aus der Personalverwaltung der Pallottiner in Friedberg zur Sozialstation hat sie, selber Mutter, einiges in dieser Hinsicht angestoßen. So versucht die Einrichtung, die Arbeitszeiten von Eltern zum Beispiel auf Öffnungszeiten der Kinderbetreuung abzustimmen.
Das gute Arbeitsklima und der Rückhalt, den die Sozialstation in Augsburg und Friedberg genießt, sind Melita Resler sofort aufgefallen. Der Sozialwirtin liegt genau wie Jansen die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und der Betreuten am Herzen.
Die 52-Jährige, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kriegshaber lebt, arbeitete als Versicherungskauffrau, bevor sie nach der Elternzeit in die Senioren-wohnanlage Albaretto wechselte. Dort betreute sie Menschen bei einem einschneidenden Schritt, nämlich hin zum Seniorenwohnen – und fand darin ihre Berufung. In dieser Zeit absolvierte sie die Ausbildung zur Sozialwirtin. Einige Jahre später wechselte Resler an die Universitätsklinik und arbeitete dort bei
Projekten mit, 2019 wurde sie zusätzlich in Teilzeit Geschäftsführerin einer Sozialstation.
Zwei fordernde Aufgaben auf einmal – das war mit der Zeit doch etwas viel. Weil Seniorenhilfe ihr liegt, freute sie sich über die neue Position als Geschäftsführerin in Friedberg und Hochzoll. Bedürfnisse der Klienten und der Mitarbeiterinnen im Auge zu haben, gleichzeitig wirtschaftlich zu denken, das reizt sie, auch in schwierigen Zeiten. Denn aktuell warten ambulante Dienste auf eine längst ausstehende Gebührenanpassung der Sozialversicherung. Die 52-Jährige ist froh, dass Gudrun Jansen bis Jahresende bleibt, um sie einzuarbeiten. Eines sei aber bereits klar: „In den wichtigsten Punkten, zum Beispiel Mitarbeiter bei schwierigen Themen miteinzubeziehen, stimmen wir überein.“