Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
„Mein Lokal, Dein Lokal“sorgt für frischen Wind im Bauernmarkt
Die Teilnahme an „Mein Lokal, Dein Lokal“von Kabel Eins war für den Bauernmarkt die erste Fernseherfahrung. So geht es dem Gastrobetrieb aus Dasing nach der Sendung.
Spießbraten und Nugat-fächertorte erlebten im Bauernmarkt Dasing einen Boom, seit sie in der Fernsehshow „Mein Lokal, Dein Lokal“gelobt wurden. Doch auch sonst hat die Teilnahme an der Sendung einiges verändert.
Der Bauernmarkt teilte sich bei der Tv-sendung vor gut einem Monat mit dem Wirtshaus Strasser den vierten Platz. Im kulinarischen Wettstreit blieben sie dabei ihrem Konzept treu und überzeugten mit einem Drei-gänge-menü, zusammengestellt aus der regulären Speise- und Tageskarte. Mit kritischem Auge beurteilte Sternekoch Christian Henze die Kochkünste – und war von der Qualität der Gerichte beeindruckt.
Vor allem in den ersten zwei Wochen nach der Ausstrahlung wollten die Gäste vor allem drei der Wettbewerbsgerichte probieren.
Der Braten wurde von Henze damals mit einem Schmunzeln kommentiert: Ihm fehlte beim Spießbraten der Spieß. Die „Kritik“sorgte für Lacher und wohl auch für gestiegene Beliebtheit bei den Gästen. Sternekoch Simon Lang wiederum lobte die Nugat-fächertorte: „Wie bei Oma!“Sie und auch die Rübli-schnitte wurden auffällig oft bestellt.
In einem großen Gastronomiebetrieb wie dem Bauernmarkt wird zwar nicht jeder Gast gezählt, und es fällt auch nicht jede neue Reservierung auf, doch: „Direkt nach der Ausstrahlung kamen auf jeden Fall einige neue Gesichter zum Essen“, erzählt Geschäftsführerin Franziska Meitinger. Feedback erreichte den Bauernmarkt zahlreich – vor allem positiv. Per E-mail oder über Social Media fieberten die Gäste mit, auch danach riss die Unterstützung nicht ab. Neben den Stammgästen aus der Umgebung machen sich jetzt vermehrt Leute
von weiter weg auf den Weg, um das Essen zu probieren.
Doch nicht nur neue Gäste kann der Bauernmarkt verzeichnen. Schon vor der Teilnahme an der Sendung wurde nach neuem Personal
gesucht. Und tatsächlich konnte nach der Ausstrahlung eine Stelle im Handel neu besetzt werden. „Wir suchen aber natürlich weiterhin nach neuem Personal“, ergänzt Meitinger.
Eine Sache gefällt manchen Besucherinnen und Besuchern aber nicht. Während in der Sendung das tolle Preis-leistungs-verhältnis hervorgehoben wurde, sieht die Realität auf der Karte inzwischen anders aus. Was viele nicht wissen: Die Sendung wurde im Oktober 2023 gedreht, also noch vor der Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz. Genauso wie andere Gastronomien musste der Bauernmarkt mit einer Preiserhöhung reagieren.
Neben einem Aufschwung des Geschäfts, neuen Gästen und helfenden Händen nimmt Meitinger besonders eine Sache aus der Teilnahme mit: „Vor allem in der Retrospektive war es eine sehr schöne Runde mit den anderen Gastronomen. Der Respekt untereinander und das Verständnis für die verschiedenen Konzepte war toll.“Auch zur Transparenz des Bauernmarkts hat die Ausstrahlung einen großen Beitrag geleistet. „Uns war auch wichtig zu zeigen, wie viel wir frisch und regional selbst machen. Dass das auch im Fernsehen genauso dargestellt wurde, hat unseren Bauernmarkt auf jeden Fall bereichert.“