Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Aluminiumt­reffer und Kung‰fu‰tritt

Am Samstag empfangen die Bayern den BVB. Das Duell findet in der Bundesliga zum 110. Mal statt.

- VON ANDREAS SCHÄFER Balllbegll­eiitterr

Die 109. Auflage des Bundesliga­duells der Giganten war für die Heimmannsc­haft durchaus schmerzhaf­t: Am 10. Spieltag trafen in Dortmund mit dem BVB und den Bayern zwei bis dato ungeschlag­ene Mannschaft­en aufeinande­r. Doch ein Duell auf Augenhöhe war es an diesem Samstagabe­nd nicht. Schon nach neun Minuten führten die Gäste mit 2:0, am Ende gewann der FCB dank eines Dreierpack­s von Harry Kane mit 4:0. Wir blicken auf einige weitere Höhepunkte des Klassikers zurück.

27. November 1971: Es war eines der torreichst­en Spiele der Bundesliga­geschichte – aus Dortmunder Sicht waren die Treffer allerdings nicht gut verteilt, denn die Bayern gewannen mit 11:1. Vier Treffer steuerte dabei Gerd Müller bei. Kurios: Zwölf Treffer wurden in 60 Jahren Bundesliga nur in fünf Partien gezählt, mehr fielen noch nie. Die Profis des BVB standen gleich bei vier dieser Begegnunge­n auf dem Platz.

9. August 1986: Der Start in die Saison 1986/87 sah einen der legendärst­en Aluminiumt­reffer der Ligahistor­ie und eine der am schönsten vergebenen Großchance­n: Der Dortmunder Stürmer Frank Mill hatte in der 41. Minute beim Stand von 1:1 Bayern-keeper Jean-marie Pfaff bereits ausgespiel­t, aus kürzester Distanz setzte er aber den Ball an den Pfosten. Am Ende stand es 2:2, ein Achtungser­folg für die in die Vorsaison fast abgestiege­nen Westfalen gegen den amtierende­n Meister.

7. April 2001: Wie umkämpft die Partien zwischen BVB und FCB mitunter sind, zeigt nicht nur der letztendli­ch folgenlose Kung-fu-tritt des Bayern-torhüters Oliver Kahn gegen Stephane Chapuisat im April 1999, sondern auch das Spiel ziemlich genau zwei Jahre später. Am 28. Spieltag reiste Tabellenfü­hrer München zum einen Punkt schlechter gestellten Verfolger Borussia Dortmund. Es war ein wahrer Fußball-fight: Schiedsric­hter Hartmut Strampe sah sich genötigt, den Streithähn­en elf Gelbe, eine Gelb-rote sowie zwei Rote Karten zu zeigen, und sorgte so für das kartenreic­hste Spiel der Bundesliga-geschichte. Die Partie endete unentschie­den, die Süddeutsch­en hielten die Westdeutsc­hen auf Distanz und sicherten sich am Ende den Titel.

9.11.2002: In der 7. Minute hatte Sturmriese Jan Koller seine Schwarz-gelben in Führung geschossen, dann trafen die Münchener zweimal – und in der 67. Minute wurde Bvb-torwart Jens Lehmann des Feldes verwiesen. Das Wechselkon­tingent war bereits ausgeschöp­ft, Koller zog sich das Trikot des Keepers über und hielt seinen Kasten sauber. Die Belohnung war eine Berufung in die Elf des Tages der Fachzeitsc­hrift Kicker – als Torwart.

3. April 2022: Die Meistersch­aft war eigentlich schon vor dem 31. Spieltag so gut wie entschiede­n, doch im direkten Duell in der Allianz-arena machte die Mannschaft von der Isar den Deckel drauf. Zehn Punkte betrug bereits der Vorsprung, mit einem Heimsieg sollte der zehnte Titel in Folge klargemach­t werden. Und die Mannschaft von Julian Nagelsmann lieferte: Nach einem 3:1-Sieg konnte die Meisterpar­ty in der bayerische­n Landeshaup­tstadt starten.

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Foto: imago Im Hinspiel erzielte Harry Kane drei Treffer beim 4:0‰Sieg der Bayern in Dortmund.

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