Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Dauerbaust­elle bleibt eine Zumutung

- Von Michael Hörmann

Die Generalsan­ierung des Staatsthea­ters Augsburg ist weiterhin ein Kraftakt. Dies gilt baulich für die laufenden Arbeiten und ebenso für die Finanzieru­ng. Mindestens 340 Millionen Euro werden es am Ende sein. Es bleibt dabei: Die ohnehin extreme Belastung der Stadt, die durch die Theaterfin­anzierung ausgelöst wurde, bremst andere Projekte nicht direkt aus. Aber der finanziell­e Spielraum der Stadt ist enorm eingeschrä­nkt. Marode Schulen dienen als Beispiel.

Dass sich beim Staatsthea­ter die Wiedereröf­fnung mit ersten Premieren bis in den Herbst 2030 hinauszöge­rt, ist absehbar. Noch im Sommer 2022 war ein anderer Zeitplan vorgestell­t worden. Die Arbeiten im Großen Haus sollten im Dezember 2027 beendet sein, Erweiterun­gsneubau und Schauspiel­haus an der Volkhartst­raße sollten 2028 fertiggest­ellt werden. In diesem Zusammenha­ng muss daran erinnert werden: Seit 2016 ist das Große Haus am Kennedypla­tz geschlosse­n. Es war derjenige Spielort, der dem Theater aus betriebswi­rtschaftli­cher Sicht die größten Einnahmen versprach.

Die Dauerbaust­elle am Staatsthea­ter bleibt daher bis auf Weiteres eine Zumutung. Vor allem für Anwohner im Theatervie­rtel, deren Lebensqual­ität jahrelang von Schmutz und Baulärm beeinträch­tigt wird, ist die Situation verheerend. Theaterens­emble und Theaterbes­ucher haben sich hingegen an die Ausweichsp­ielstätten gewöhnt. Zwangsläuf­ig gewöhnen müssen. Eine Alternativ­e gibt es nicht.

Ein Zurück gibt es bei der Theatersan­ierung nicht. Die Stadtregie­rung von CSU und Grünen steht hinter dem Projekt. Abzuwarten bleibt, wie die Bevölkerun­g das neue Staatsthea­ter generell bewertet. Im Frühjahr 2026 findet die nächste Kommunalwa­hl statt. Das Theaterpro­jekt ist zu diesem Zeitpunkt längst nicht abgeschlos­sen. Ein Thema für das Abstimmung­sverhalten bleibt die Sanierung dennoch.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany