Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
FCA bangt um Einsatz von Vargas
Das Spiel in Frankfurt steht ganz im Zeichen des Ringens um einen Europapokal-startplatz. So ist die personelle Situation des FC Augsburg nach dem Training am Dienstag.
Irgendwann wird es auch Jess Thorup zu kalt. Heftig bläst der kalte Wind am Dienstagvormittag über den Trainingsplatz nahe der Arena. Der Trainer des FC Augsburg kramt seine schwarze Mütze aus der Jackentasche und stülpt sich das wärmende Teil über Ohren und Kopf. Zur Vorbereitung auf das Spiel bei Eintracht Frankfurt (Freitag, 20.30 UHR/DAZN) passen Witterung und Temperatur, bis zum Wochenende sollen die Grade niedrig bleiben. Und auf einen warmen Empfang sollte sich der FCA ohnehin nicht einstellen. Frankfurt steht unter Druck, die Eintrachtfans erwarten gegen Augsburg eine Reaktion auf vier Spiele ohne Sieg und den drohenden Verlust der Europapokal-teilnahme. Bis auf drei Punkte ist der FCA nach dem Erfolg gegen Union Berlin (2:0) herangekommen. Bei einem Erfolg könnte Augsburg nach Punkten mit dem Tabellensechsten gleichziehen.
Mit Rückenwind kann Thorup die Aufgabe in Frankfurt angehen. „Wir haben im Moment den Flow. Jeder hat Selbstvertrauen, das ist einer der wichtigsten Aspekte für einen Fußballspieler und eine Mannschaft.“Selbst die zahlreichen Ausfälle von Stammkräften hatte der FCA zuletzt verkraftet, auch in Frankfurt wird Thorup auf manchen Spieler verzichten müssen. Für Robert Gumny (Kreuzbandriss), Elvis Rexhbecaj (Mittelfußbruch) und wohl auch für Fredrik Jensen (Operation nach Blutgerinnsel in der Wade) ist die Saison
beendet. Hinter dem Einsatz anderer Spieler stehen – wie schon in den beiden Spielen zuvor – Fragezeichen.
So hat sich Ruben Vargas gegen Union Berlin eine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel zugezogen. Am Montag stand der 25-jährige Offensivspieler mit seinen Kollegen auf dem Trainingsplatz und absolvierte weite Teile der Einheit; am Dienstag allerdings fehlt der Schweizer auf dem
Rasen. Vargas hätte noch etwas im Bein gespürt, so Thorup. „Wir haben uns entschieden, dass er nicht auf dem Platz trainiert. Wir hoffen, dass er morgen wieder dabei ist.“Nicht auf dem Trainingsareal zu sehen ist weiterhin Linksverteidiger Iago, der sich seit dem Heimspiel gegen Köln mit einer Fußprellung plagt. Sportdirektor Marinko Jurendic berichtete am Freitag davon, dass es dem Brasilianer „von Tag zu Tag besser“gehe. Dass sich die personelle Situation dennoch ein wenig entspannt, dafür sorgen einige Rückkehrer. Kristijan Jakic musste in der Begegnung mit der TSG Hoffenheim nach rund zehn Minuten den Platz verlassen. Seine anhaltenden Beschwerden an der Achillessehne verhinderten einen längeren Einsatz. Gegen Berlin fehlte der 26-Jährige auf dem Spielberichtsbogen, gegen seinen Stammverein Eintracht Frankfurt kann er wohl eingesetzt werden. Zugleich könnte sich die Lage auf der rechten Verteidigerposition freundlicher gestalten. Jüngst hatten dort abschnittsweise Maximilian Bauer, Jeffrey Gouweleeuw und Jungprofi Mert Kömür ausgeholfen.
Gegen Frankfurt deutet sich die Rückkehr von Stammkraft Kevin Mbabu (Adduktoren) an. Vollkommen wiederhergestellt scheint der Nationalspieler aus der Schweiz weiterhin nicht zu sein. Am Dienstag ließ er sich auf dem Platz einen Verband um den Oberschenkel wickeln und trainierte gegen Ende der Einheit individuell. Tendenziell kann Mbabu an seinem 29. Geburtstag aber wohl auflaufen. „Wir schauen von Tag zu Tag, wie der Körper nach einem Training reagiert“, sagt Thorup.
Noch keine Rolle in den Kaderplänen für das Spiel nimmt Niklas Dorsch ein. Doch auch der defensive Mittelfeldspieler rückt näher an den Kader eines Spiels heran. Das Aufwärmen und Passübungen absolviert der 26-Jährige nach seiner Fersenverletzung wieder mit seinen Teamkameraden, ehe er sich einem individuellen Programm widmet.