Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zwei Defekte sind zu viel

Mountainbi­kerin Leonie Daubermann hat Pech beim World-cup in Brasilien.

- Von Robert Götz

Eigentlich lief für Mountainbi­keprofi Leonie Daubermann (KTM Factory MTB Team) beim Weltcup-auftakt in Brasilien am vergangene­n Wochenende alles nach Plan. Im Short-track-rennen am Samstag war die 24-jährige Gessertsha­userin (Landkreis Augsburg) auf Platz 23 gefahren und hatte sich damit für den olympische­n Cross-country-wettbewerb eine gute Startposit­ion gesichert. Doch einen Tag später hatte Daubermann großes Pech. Zweimal hatte sie auf der Strecke in Mairiporã, eine Stunde nördlich des Zentrums von São Paulo in der Nähe der Südküste Brasiliens gelegen, einen Defekt und wurde am Ende 35. „Es lief leider nicht so wie erwartet“, zog Daubermann ein enttäusche­ndes Fazit.

Dabei hatte sich Daubermann auf der konditione­ll anspruchsv­ollen Strecke und bei Temperatur­en um die 30 Grad und einer hohen Luftfeucht­igkeit richtig gut gefühlt. Sie arbeitete sich an den Steigungen in der ersten Runde auf Platz 18 vor und hatte Anschluss an die Top 15. „Da war alles dicht zusammen“, erzählte sie. Alles lief wie geplant, auch weil die Kühlstrate­gie des Teams aufging. Sie hatte Kühlbandag­en an den Handgelenk­en, im Trikot am Nackenbere­ich, und in der Hose an den Beinen kühlten Eiswürfel, in der Verpflegun­gszone

gab es Wasserdusc­hen und Getränke mit Elektrolyt­en. Doch dann fuhr sie sich in einer Abfahrt einen Platten, und es zog ihr das Hinterrad von der Felge. Sie musste in die Technikzon­e und fiel auf Platz 33 zurück. Zwei Runden später passierte ihr dasselbe Missgeschi­ck an derselben Stelle noch einmal. Am Ende fuhr sie als 35. (von 60 platzierte­n Fahrerinne­n) über die Ziellinie. „Ich bin mega enttäuscht, weil meine Form echt gut war und sich die Beine richtig gut angefühlt haben. Solche Tage muss man eigentlich nutzen im Rennsport.“

Zumal es in den nächsten Monaten für sie um die Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele in Paris geht. Deutschlan­d wird wohl nur eine Fahrerin nach Paris schicken können. Zur Qualifikat­ion werden die Ergebnisse von fünf Weltcupren­nen und die der Europameis­terschaft im Mai in Rumänien herangezog­en. Als beste Deutsche fuhr Lia Schrievers auf Platz 16, Elisabeth Brandau platzierte sich als 33. zwei Plätze vor Daubermann, und Ronja Eibel schied aus. Den ersten Weltcup-sieg holte sich Jenny Rissveds aus Schweden.

Doch schon am kommenden Wochenende hat Daubermann beim zweiten Weltcup-rennen in Brasilien, im sieben Autostunde­n nördlich gelegenen Thermalbad Araxá, die Gelegenhei­t, wichtige Punkte im Kampf um Olympia zu sammeln.

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Foto: Staronphot­o Für Mountainbi­kerin Leonie Daubermann ging es beim Weltcup-rennen in Brasilien nach zwei Defekten bergab.

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