Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Weder Söder noch bayerische Minister auf Bundestagsliste
CSU-CHEF will sein Team in München halten
Für den Fall, dass die Berliner Ampelkoalition vorzeitig platzen sollte, sieht CSU-CHEF Markus Söder die eigene Partei für einen vorgezogenen Wahlkampf gut gerüstet. Aktuellen Umfragen zufolge käme die CSU bundesweit auf sieben Prozent. In der Frage der Kanzlerkandidatur sieht der Vorsitzende die CDU in der Favoritenrolle und bekundete am Montag nach einer Sitzung des Csuvorstands wenig Lust darauf, selbst nach Berlin zu gehen. „Ich bin lieber ein Super-ministerpräsident als ein Super-minister in Berlin“, sagte Söder.
Auch bayerische Minister aus der CSU will Söder nicht auf der Kandidatenliste für den Bundestag sehen – diese müssten mit voller Kraft für ihre Ämter zu Verfügung stehen. Dass es Freie-wähler-chef Hubert Aiwanger anders herum hält und er für den Bundestag kandidieren will, könnte für Söder sogar einen gewissen Charme haben. Im Falle eines Wahlerfolges der FW wäre er den ungeliebten Rivalen in München los. Doch so weit ist es noch längst nicht. Auch Söder weiß, welche Selbsterhaltungskräfte der schlingernden Ampelkoalition bislang innewohnten. Und so will er sich nicht einmal auf eine Vorhersage einlassen, wie wahrscheinlich Neuwahlen jetzt sind. „Ich habe beim Wetten noch nie Glück gehabt.“