Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hoffenheim-fan zu drei Jahren Haft verurteilt
Harte Strafe nach Böllerwurf
Als der Böller in der 53. Spielminute im vollen Augsburger Fußballstadion krachend detonierte, dachten einige Menschen zunächst an einen Terroranschlag. Bei der Explosion eines illegalen Böllers beim Heimspiel des FC Augsburg gegen die TSG Hoffenheim im November erlitten zwölf Menschen Verletzungen, unter ihnen auch Kinder. Am Landgericht Augsburg wurde am Montag ein Fan der TSG Hoffenheim für die Tat zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Seine drei Freunde, die wegen Beihilfe ebenfalls vor Gericht standen, kamen mit Bewährungsstrafen davon.
Im Mittelpunkt des Prozesses stand ein 28-Jähriger aus dem Raum Göppingen. Er hatte den illegalen Mamba-böller in seiner Unterhose ins Stadion geschmuggelt. „Solche Böller werden teils zur Sprengung von Geldautomaten verwendet“, verdeutlichte der Vorsitzende Richter die potenzielle Gefährlichkeit des Sprengkörpers. Er sprach in seiner Urteilsbegründung von einem „massiven Sprengstoffvorfall“, der nicht nur Leib und Leben gefährdet, sondern auch rund 26.000 Menschen in Terrorangst versetzt habe. Man könne von Glück reden, dass nicht mehr passiert sei. Bei den meisten Verletzungen handelte es sich um Knalltraumata, ein Kind trug eine Fleischwunde davon. Der 28-Jährige hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt und sich mehrfach für die Tat entschuldigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.