Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Hängepartie geht weiter
Der TSV Schwaben ist der einzig verbliebene Klub in der Fußball-bayernliga Süd, der noch aufsteigen kann. Ob die Violetten den Sprung in die Regionalliga wagen, ist weiter offen.
Gespräche hat Max Wuschek zuletzt reichlich geführt, insbesondere in den vergangenen Tagen wurde der Sportliche Leiter des TSV Schwaben Augsburg mit Anfragen von allen Seiten überhäuft. Was nur indirekt damit zu tun hat, dass die Violetten eine herausragende Saison in der Fußball-bayernliga Süd spielen, sondern viel mehr mit der Frage: Wollen die Violetten überhaupt aufsteigen? Der TSV Schwaben ist nämlich in seiner Liga der einzig verbliebene Klub, der überhaupt noch im Rennen ist. Von den vier Kandidaten, die einen Lizenzantrag für die Regionalliga Bayern gestellt hatten, sind zu Wochenbeginn innerhalb weniger Stunden der SV Erlbach, TSV Nördlingen und FC Deisenhofen ausgeschieden.
Der Hauptgrund dafür ist, dass in der Kürze der Zeit die deutlich gestiegenen Anforderungen des Verbandes nicht erfüllt werden können. Von Investitionen in Höhe zwischen 200.000 und 300.000 Euro ist bei Erlbach und Deisenhofen die Rede, damit deren Spielstätte vom Bayerischen Fußballverband (BFV) überhaupt zugelassen wird. Verbandsspielleiter Josef Janker betont wiederum, dass für die vom BFV so titulierte „Champions League der Amateure“nur das Mindestmaß von dem gefordert wird, was in den vier anderen
deutschen Regionalligen schon erfüllt werden muss. Letztlich ist auch der BFV in der Zwickmühle, denn die Regionalligen unterstehen dem Deutschen Fußball-bund (DFB) und dessen Vorgaben, die bayerische Staffel wird von München aus lediglich organisiert.
Aus sportlicher Sicht würde Max Wuschek mit Schwaben Augsburg gerne aufsteigen, daran lässt der Sportchef keinen Zweifel. Doch der Erfolg auf dem Rasen ist eben nur ein Aspekt. Für die Saison 2024/25 haben sich die Violetten mit dem Ernst-lehner-stadion als Hauptspielort und dem Rosenaustadion für von der Polizei so eingestufte
Sicherheitsspiele beworben. Was schlüssig klingt, aber nach aktuellem Stand doch Probleme aufwirft. Im Ernst-lehner-stadion sollten ursprünglich mal bis zu 5000 Fans Platz finden, aktuell wäre es in der Regionalliga nur für 700 bis 800 Besucher zugelassen. Für eine größere Schar wäre das Okay vonseiten der Stadt Augsburg nötig, doch dort gibt es rechtliche Bedenken. Ein dauerhafter Umzug ins Rosenaustadion ist für den TSV Schwaben wirtschaftlich nicht interessant, pro Spiel werden dort rund 3500 Euro Miete fällig.
Es hakt jedoch nicht nur von städtischer Seite, wie Wuschek erklärt: „In der Regionalliga müssen wir ein Stadion mit Fassungsvermögen von 2500 melden. Das haben wir mit der Rosenau ja getan. Warum das aber auch für das Ernst-lehner-stadion gelten soll, erschließt sich mir nicht.“Zumal Verbandsspielleiter Josef Janker selbst erklärt, dass in der laufenden Saison gerade mal in elf Partien dieses Mindestmaß erreicht wurde. Ob der BFV von seiner Forderung deshalb abrückt, ist weiter offen. Und selbst dann ist die Frage, ob sich der Aufwand für die Schwaben überhaupt lohnt. Denn spätestens im Sommer 2025 müssen sie ein spielfähiges Flutlicht (400 Lux) vorweisen, was im Ernst-lehner-stadion von städtischer Seite ausgeschlossen wird.
Ob sich die Arbeit, die Wuschek und sein Mitstreiter Benni Schmoll in das Lizenzierungsverfahren gesteckt haben, gelohnt hat, ist offen. „In den vergangenen beiden Wochen hat sich im Sponsorenbereich noch was getan, aus finanzieller Sicht haben wir unsere Hausaufgaben damit erledigt. Zumindest so weit wir das einschätzen können“, erklärt Wuschek. Zugleich betont er, „dass die Entscheidungsgewalt nicht bei mir liegt. Da ist die Vereinsführung gefragt.“Präsident Hans-peter Pleitner und sein Gremium müssen letztlich zustimmen. Der BFV drängt auf eine zeitnahe Entscheidung, spätestens in der kommenden Woche will der Verband Klarheit.