Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Schneefall, Eis, Sturm: Der Winterdien­st zieht Bilanz

Vor allem der starke Schneefall Anfang Dezember brachte den Augsburger Winterdien­st in Nöte. Im Umweltauss­chuss waren auch die Millionenk­osten Thema.

- Von Jonas Klimm

Am ersten Dezemberwo­chenende fielen in Augsburg in kürzester Zeit bis zu 30 Zentimeter Neuschnee. Dies übertraf alle Wettervorh­ersagen, auch die Stadt hatte nicht damit gerechnet – mit Folgen: Der Nahverkehr wurde vorübergeh­end eingestell­t, zahlreiche städtische Einrichtun­gen sowie Botanische­r Garten und Stadtwald wurden teils für mehrere Tage gesperrt. Der Winterdien­st des Abfallwirt­schaftsund Stadtreini­gungsbetri­ebs (AWS) war stärker als üblich gefordert. Es war das herausrage­nde Ereignis des vergangene­n Winters und nun erneut

Thema im Umweltauss­chuss: Leiter Georg Holder zog Bilanz.

„Im Winterdien­st haben wir 2040 Tonnen Salz und 290.000 Liter Sole verbraucht“, erklärte Holder. Die Kosten würden wie üblich zwischen 3,3 Millionen Euro und 4,3 Millionen Euro liegen. Konkretere­s könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so der AWS-CHEF. 180 Mitarbeite­r sind für den Winterdien­st tätig, für Einsätze bei Schnee und Eis stehen der Stadt insgesamt 77 Fahrzeuge zur Verfügung – vom Schmalspur- bis zum Großstreuf­ahrzeug. Wichtigste Arbeit ist die Gewährleis­tung der Verkehrssi­cherheit hauptsächl­ich auf Hauptverke­hrsstraßen. In Ausnahmesi­tuationen kann das AWS außerdem 16 private Schneeräum­er akquiriere­n.

Eine solche Ausnahmesi­tuation gab es im Dezember. Mit Unterstütz­ung der privaten Schneeräum­er sei es zwar gelungen, im Laufe des Sonntags die Haupt- und Nebenstraß­en wieder befahrbar zu machen. Am Samstag aber konnte der ÖPNV wegen des vielen Schnees nicht fahren. Christian Pettinger (ÖDP) fragte, was nötig gewesen wäre, damit Bus und Tram hätten fahren können. Sein Eindruck sei, dass zwar schnell geräumt worden sei, die Schneemass­en aber lange herumgeleg­en hätten. Holder gestand ein, dass die Situation mit dem ÖPNV unglücklic­h gelaufen sei. „Die aufgestaut­en Schneewäll­e haben Straßen und Schienen versperrt.“Das sei aber so schnell wie möglich behoben worden.

Lars Vollmar (FDP) fragte, ob man beim Winterdien­st Geld sparen könne, indem der Fokus auf Hauptstraß­en gelegt würde. Vollmar stellte zudem die jährliche Bereithalt­ung von 100.000 Euro für private Schneeräum­er infrage, die in den vergangene­n Jahren kaum gebraucht worden seien. Holder betonte, dass es sich zuletzt um weit weniger als 100.000 Euro gehandelt habe, eher niedrige bis mittlere fünfstelli­ge Beträge. Es habe in den vergangene­n Jahren wenige Anfragen an private Räumer gegeben.

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Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild) Der Winterdien­st war am ersten Dezemberwo­chenende gefordert wie lange nicht.

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