Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schneefall, Eis, Sturm: Der Winterdienst zieht Bilanz
Vor allem der starke Schneefall Anfang Dezember brachte den Augsburger Winterdienst in Nöte. Im Umweltausschuss waren auch die Millionenkosten Thema.
Am ersten Dezemberwochenende fielen in Augsburg in kürzester Zeit bis zu 30 Zentimeter Neuschnee. Dies übertraf alle Wettervorhersagen, auch die Stadt hatte nicht damit gerechnet – mit Folgen: Der Nahverkehr wurde vorübergehend eingestellt, zahlreiche städtische Einrichtungen sowie Botanischer Garten und Stadtwald wurden teils für mehrere Tage gesperrt. Der Winterdienst des Abfallwirtschaftsund Stadtreinigungsbetriebs (AWS) war stärker als üblich gefordert. Es war das herausragende Ereignis des vergangenen Winters und nun erneut
Thema im Umweltausschuss: Leiter Georg Holder zog Bilanz.
„Im Winterdienst haben wir 2040 Tonnen Salz und 290.000 Liter Sole verbraucht“, erklärte Holder. Die Kosten würden wie üblich zwischen 3,3 Millionen Euro und 4,3 Millionen Euro liegen. Konkreteres könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so der AWS-CHEF. 180 Mitarbeiter sind für den Winterdienst tätig, für Einsätze bei Schnee und Eis stehen der Stadt insgesamt 77 Fahrzeuge zur Verfügung – vom Schmalspur- bis zum Großstreufahrzeug. Wichtigste Arbeit ist die Gewährleistung der Verkehrssicherheit hauptsächlich auf Hauptverkehrsstraßen. In Ausnahmesituationen kann das AWS außerdem 16 private Schneeräumer akquirieren.
Eine solche Ausnahmesituation gab es im Dezember. Mit Unterstützung der privaten Schneeräumer sei es zwar gelungen, im Laufe des Sonntags die Haupt- und Nebenstraßen wieder befahrbar zu machen. Am Samstag aber konnte der ÖPNV wegen des vielen Schnees nicht fahren. Christian Pettinger (ÖDP) fragte, was nötig gewesen wäre, damit Bus und Tram hätten fahren können. Sein Eindruck sei, dass zwar schnell geräumt worden sei, die Schneemassen aber lange herumgelegen hätten. Holder gestand ein, dass die Situation mit dem ÖPNV unglücklich gelaufen sei. „Die aufgestauten Schneewälle haben Straßen und Schienen versperrt.“Das sei aber so schnell wie möglich behoben worden.
Lars Vollmar (FDP) fragte, ob man beim Winterdienst Geld sparen könne, indem der Fokus auf Hauptstraßen gelegt würde. Vollmar stellte zudem die jährliche Bereithaltung von 100.000 Euro für private Schneeräumer infrage, die in den vergangenen Jahren kaum gebraucht worden seien. Holder betonte, dass es sich zuletzt um weit weniger als 100.000 Euro gehandelt habe, eher niedrige bis mittlere fünfstellige Beträge. Es habe in den vergangenen Jahren wenige Anfragen an private Räumer gegeben.