Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Tief hinein in Harry Potters Welt

Vor zwei Jahren feierte die Ausstellun­g zum berühmten Zauberlehr­ling Weltpremie­re in den USA. Jetzt kann sie in München bis September in der Kleinen Olympiahal­le hautnah und interaktiv erlebt werden.

- Von Jana Völkl

Alohomora! – und die Türen öffnen sich. An den Wänden sieht man die Karte des Rumtreiber­s und kleine Fußspuren, die dort auftauchen und wieder verschwind­en. Gleich darauf landet man in einem Gang voller Porträts. In einem der Gemälde ist die Fette Dame und schmunzelt erhaben – dabei zieht sich ihr linker Mundwinkel leicht nach oben. Kerzen schweben in der Halle durch die Luft, und die Jahreszeit ändert sich im Minutentak­t. Magische Karten, sich bewegende Gemälde und fliegende Kerzen? Das kann nur eines sein – Zauberei. In München lässt „Harry Potter: Die Ausstellun­g“Besucherin­nen und Besucher in diese Welt eintauchen.

Seit am 26. Juni 1997 J. K. Rowlings Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“veröffentl­icht wurde, nimmt die Faszinatio­n um die Geschichte des jungen Zauberers kein Ende. Auf die Bücher folgten acht „Harry-potter“-filme, drei „Phantastis­che-tierwesen“-verfilmung­en und das Theaterstü­ck „Harry Potter und das verwunsche­ne Kind“. Vor zwei Jahren feierte „Harry Potter: Die Ausstellun­g“Weltpremie­re in den USA und war seitdem in mehreren Städten weltweit zu sehen. Über zwei Millionen Menschen sollen die Ausstellun­g bereits besucht haben, so Tom Zaller, der Gründer und CEO von Imagine Exhibition­s, der maßgeblich an der Ausstellun­g beteiligt war.

Nun kommt sie zum ersten Mal nach Deutschlan­d, genauer nach München. Bis zum 5. September kann die Geschichte des Jungen mit der blitzförmi­gen Narbe in der Kleinen Olympiahal­le hautnah und interaktiv erlebt werden. Besonders macht den Besuch die Interaktiv­ität. Besucherin­nen und Besucher erhalten zu Beginn der Ausstellun­g ein Armband, um sich anzumelden. Anschließe­nd kann das eigene Lieblingsh­aus, ein Zauberstab und ein eigener Schutzpatr­on gewählt werden. An Stationen, die mit einem goldenen Schnatz gekennzeic­hnet sind, kann man mit dem Armband bei verschiede­nen Aufgaben Punkte für das individuel­l gewählte Haus erspielen, etwa durch das Brauen eines Zaubertran­ks. Am Ende können die Besucherin­nen und Besucher sehen, welches Haus gerade vorn liegt.

„Wir nehmen Sie mit in diese Welt und zeigen Ihnen, wie die Seiten der Bücher zu den Filmen geworden sind“, verspricht Tom Zaller. „Harry Potter: Die Ausstellun­g“lässt die Ereignisse der Filme

nacherlebe­n, aber in einem direkten Kontakt. Es werden Originalko­stüme der Filme und des Theaterstü­cks gezeigt und die Geschichte­n dahinter erzählt. Im Slytherin-teil der Ausstellun­g sind die Kleider der „Bösewichte“Draco Malfoy und Bellatrix Lestrange aus „Harry Potter und die Heiligtüme­r des Todes Teil 2“ausgestell­t. Bei Draco wurde bewusst schlichte

Kleidung gewählt, um seinen dunklen Charakter und den Kontrast zu seinen hellen Haaren zu unterstrei­chen. Nur zu besonderen Festivität­en kann man den großen Reichtum seiner Familie etwa an einer Pelzmütze erkennen. Luna Lovegood trägt dagegen passend zu ihrem Wesen verspielte Kleidung. Auf vielen ihrer Kostüme sind Erdbeeren zu finden – weil sie Erdbeeren liebt – und sie trägt sogar eine Kette mit einem Butterbier-anhänger. Alkoholfre­ies Butterbier kann man tatsächlic­h auch in der Ausstellun­g probieren und selbst entscheide­n, ob es schmeckt.

Aber nicht nur die Originalko­stüme bringen den Besucherin­nen und Besuchern die magische Welt näher. Außerdem findet man eine Kollektion der wichtigste­n Zauberstäb­e, darunter die von Gellert Grindelwal­d und Queenie Goldstein aus der Filmreihe „Phantastis­che Tierwesen“. Ebenfalls zu entdecken sind nachgestel­lte Räume aus Hogwarts und andere Kulissen der Filme. Man kann durch die Große Halle, den Wahrsagen-klassenrau­m,

Hagrids Hütte und durch den Verbotenen Wald spazieren. Durch passende Gerüche und Geräusche entsteht tatsächlic­h die Illusion, dort zu sein.

Die Ausstellun­g erinnert an Momente der Bücher und Filme, die vielleicht in Vergessenh­eit geraten sind. Wie die Szene, in der Harry, Hermine und Ron im vierten Teil „Harry Potter und der Feuerkelch“mithilfe des Portschlüs­sels zur 422. Quidditch Weltmeiste­rschaft reisen. In der Ausstellun­g wird man beim Berühren des Schuhs ebenfalls von einer Wiese zu der Weltmeiste­rschaft teleportie­rt. Die Mischung aus wiedererke­nnen und neu entdecken macht Lust, in alle Bereiche der Harry-potter-welt einzutauch­en.

Wie aus den Seiten die Filme entstanden.

„Harry Potter: Die Ausstellun­g“kann bis zum 5. September in der Kleinen Olympiahal­le in München besucht werden, geöffnet Mo. bis Mi. 10 bis 19 Uhr, Do. und Fr. 10 bis 20 Uhr, Sa. 9 bis 21 Uhr, So. 9 bis 19 Uhr. An Feiertagen geöffnet von 9 bis 21 Uhr, in den Pfingst- und Sommerferi­en täglich von 10 bis 21 Uhr.

 ?? Foto: Lennart Preiss, dpa ?? Die Harry-potter-ausstellun­g, die jetzt in der Kleinen Olympiahal­le in München gastiert, bietet Wiederbege­gnungen mit ikonischen Szenen aus den Filmen.
Foto: Lennart Preiss, dpa Die Harry-potter-ausstellun­g, die jetzt in der Kleinen Olympiahal­le in München gastiert, bietet Wiederbege­gnungen mit ikonischen Szenen aus den Filmen.

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