Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

So gefiel den Besuchern das Modular

Bands, Bühnen, Öffnungsze­iten, Eintrittsp­reise, Angebot an Speisen und Programm – so bewerten Festivalbe­sucher das diesjährig­e Festival.

- Von Luisa Sako

Das Modular-festival war bereits im Vorfeld ausverkauf­t. Täglich wurden somit 9.000 Besucherin­nen und Besucher auf dem Festivalge­lände am Oberhauser Gaskessel erwartet. Wir haben uns einmal umgehört, wie sie das diesjährig­e Festival fanden, was gut war und was weniger.

Eins stand für Lea Nowak fest: Sie wollte auf dem Modular-festival neue Künstlerin­nen und Künstler kennenzule­rnen. Die Studentin hatte ein Drei-tagesticke­t ergattert. Ihr erstes Festival-ticket kaufte sie sich mit vierzehn. Seitdem freut sich die mittlerwei­le 23-Jährige regelmäßig auf das Event, auch weil sie viele Leute unter den Besucherin­nen und Besuchern kenne. Die Band Jeremias begeistert­e sie und auch 01099 fand sie „ultra krass“. Ein Bandmitgli­ed (Zachi) habe sie sogar im Supermarkt getroffen und eine Unterhaltu­ng führen können. Ein weiterer Höhepunkt für Lea Nowak war, dass sie glutenfrei­es Essen kaufen konnte. Das sei einer der Gründe, weswegen sie das Modular so liebe, dennoch wünsche sie sich noch etwas mehr Auswahl beim Essen. An die neu gestaltete Techno-stage habe sie sich in diesem Jahr erst gewöhnen müssen. Ihr habe der alte Standort zwischen den beiden Kesseln gefallen. Die Eintrittsp­reise fand sie, wie die meisten Befragten, fair.

Voll ausgekoste­t haben ihr Ticket aber nicht alle Besucher. Sina Peter beispielsw­eise hatte sich ein Drei-tages-ticket gekauft, doch wegen des schlechten Wetters am Freitag auf einen Festival-besuch verzichtet. Sie sei aber auch keine Festival-fanatikeri­n. Da traf es sich gut, dass die Idole der Psychologi­e-studentin, die aus Salzburg anreiste, nämlich 01099 und Jeremias, am Samstag und Sonntag auf dem Modular spielten. Für ihren Geschmack seien die Bereiche vor den Bühnen aber zu klein bemessen gewesen, um die Auftritte entspannt genießen zu können. Ansonsten fand die 22-Jährige gut, dass man nicht die ganze Zeit an den Bühnen stehen müsse, sondern abseits Gelegenhei­ten zum Chillen finden konnte. Und „geiles Essen“gebe es noch dazu. Dass das Festival mittlerwei­le erst um 16 Uhr seine Schleusen öffnete, statt wie früher bereits um 14 Uhr, habe sie nicht gestört. Das sehen die anderen Befragten genauso wie Sina Peter. An den Preisen für Essen hingegen habe sie ein wenig zu knabbern gehabt. „Ich habe einen veganen Döner gegessen, der war richtig gut, bisschen teuer, aber akzeptabel auf einem Festival.“

Karl Geller, 29, Bernhard Bailer, 26, Johannes Kellermann, 27, und Simon Leifels, 21, waren gemeinsam auf dem Modular-gelände unterwegs. Geller war zum ersten Mal mit dabei. Über den Kontakt zu einer freiwillig­en Helferin sei er auf die Idee gekommen, ein Ticket zu kaufen. Sein Freund Bernhard Bailer lobte die Sauberkeit der Toiletten. Er sei seit ein paar Jahren fleißiger Modular-besucher und Besitzer eines Drei-tages-tickets. Sein Highlight sei gar nicht so sehr die Musik, sondern das Drumherum. Der Mittelschu­llehrer sagte: „Ehrlich gesagt bin ich nicht so sehr wegen der Bands hier. Die Bands sind ein positiver Nebeneffek­t, aber mir geht’s hier eher um die Gemeinscha­ft, die Stände.“Die Acts aus dem vergangene­n Jahr hätten ihm besser gefallen, Roy Bianco, von wegen Lisbeth und Kaffkiez etwa. „Aber die Techno-stage geht natürlich immer“, so Bailer. Im Gegensatz zu Lea Nowak ist er sehr angetan davon, dass die Techno-bühne nun im Park aufgebaut wurde. Am Samstag seien sie nach dem Festival noch in der Kantine gewesen, den freie Eintritt für die Aftershow findet er gut. „Man trifft Gott und die Welt“, schwärmte er.

Julie Meyer zu Reckendorf, 25, hatte es für das diesjährig­e Modular-festival geschafft, ihre Freundin Jessica Todorov aus Reutlingen nach Augsburg zu locken. Die Techno-stage am Park gefiel Meyer zu Reckendorf, die zum dritten Mal das Festival am Gaswerk besuchte, besonders gut. „Viele Leute feiern einfach Techno mittlerwei­le und da ist mehr Platz und es ist ein cooler Vibe, das macht Spaß.“Ihre Freundin Jessica Todorov sei ebenfalls ein „Technolove­r“. Was Julie Meyer zu Reckendorf eher nervte, sei das lange Warten vor den (stillen) Örtchen gewesen. „Dabei gibt es so viele Toiletten im Vergleich zu den früheren Jahren, ich weiß nicht, wo man noch mehr Toiletten hinstellen sollte, damit’s noch schneller geht“, meinte sie. Jessie Todorov fände Schließfäc­her gut, um dort Regenjacke­n zu verstauen. „Das Wetter zu der Jahreszeit ist sehr wechselhaf­t. Am Tag will man nicht so viel anziehen, nachts ist es aber super kalt. So eine Möglichkei­t, sein Zeug davor zu lagern, wäre geil“, sagte sie.

Mit Freundinne­n und Freunden hätten die beiden vor dem Festival einen Brunch veranstalt­et. Julie Meyer zu Reckendorf: „Wir wussten ja nicht, wie die Preise dieses Jahr so sind. Es hätte ja sein können, dass die komplett hochgehen, aber ich hole mir später auf jeden Fall noch eine Runde Kässpatzen.“

Der neue Standort der Techno-stage gefällt ihm.

 ?? ?? Sina Peter (rechts) und ihre Freundin Johanna Sako besuchten gemeinsam das Modular-festival. Dass das Festival erst um 16 Uhr öffnete, hat die beiden Besucherin­nen nicht gestört.
Sina Peter (rechts) und ihre Freundin Johanna Sako besuchten gemeinsam das Modular-festival. Dass das Festival erst um 16 Uhr öffnete, hat die beiden Besucherin­nen nicht gestört.
 ?? Fotos: Luisa Sako ?? Jessica Todorov (links) und Julie Meyer zu Reckendorf würden sich Schließfäc­her wünschen, wo man Regenjacke­n verstauen könnte.
Fotos: Luisa Sako Jessica Todorov (links) und Julie Meyer zu Reckendorf würden sich Schließfäc­her wünschen, wo man Regenjacke­n verstauen könnte.
 ?? ?? Lea Nowas findet es gut, dass es auf dem Modular-festival auch glutenfrei­es Essen gibt. Die Auswahl bei den Speisen könnte aber größer sein.
Lea Nowas findet es gut, dass es auf dem Modular-festival auch glutenfrei­es Essen gibt. Die Auswahl bei den Speisen könnte aber größer sein.

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