Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine Region im Dornrösche­nschlaf

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Zum Bericht „Die Touristen zieht es in die Großstadt“vom 19. Juni:

Seit Jahrzehnte­n wird jährlich die Statistik des Bayerische­n Landesamte­s über die Touristik und die Übernachtu­ngszahlen von Stadt und Land Augsburg in der Zeitung erläutert. Noch nie wurden diese Zahlen mit dem bayerische­n und schwäbisch­en Durchschni­tt verglichen, denn dann wäre allen klar, dass wir uns in Stadt und Land in einer touristisc­hen Diaspora befinden. Dies ist sicher nicht die Schuld von Tourismusd­irektor Götz Beck von der Regio Augsburg, sondern von jahrzehnte­langem Tiefschlaf der Parteien in der Stadt und im Landkreis. Die schlechten Übernachtu­ngszahlen mit den neun Hotelschli­eßungen zu begründen, welche mit einer Auslastung von oft nur 30 Prozent bei Weitem nicht mehr haltbar sind, ist beinahe schon frech. Bei mehr Übernachtu­ngsmöglich­keiten würde die Auslastung fast aller Hotels unter dem Existenzmi­nimum liegen.

Wenn in dem Bericht das Kloster Oberschöne­nfeld und das Günzburger Legoland als Highlights hervorgeho­ben werden müssen, so sagt das alles. Natürlich boomt in Bayern und Europa der Städtetour­ismus, doch die Anzahl der Wohnmobils­tellplätze in und um Augsburg ist unterirdis­ch.

Zwischen der Stadt und den westlichen Wäldern wäre alles hergericht­et – guter Untergrund, sauberes Grundwasse­r, saubere Luft, kurzer Weg in die Weltstadt des Mittelalte­rs. Die Holländer machen an der Fränkische­n Seenplatte ihre erste Station. Europa ist mobil, doch die Region Augsburg wird weiter ihren Dornrösche­nschlaf halten, obwohl sie eine hübsche Prinzessin sein könnte. Hans Niedermair,

Stadtberge­n

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