Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Trauer um Elisabeth Krollmann

Stadtberge­rin saß viele Jahre im Gemeindera­t

- Neusäßß Stadtberge­nn VON REGINE KAHL

Stadtberge­n Stadtberge­n trauert um Elisabeth Krollmann. Die im Alter von 92 Jahren Verstorben­e hat über viele Jahre die Kommunalpo­litik in Stadtberge­n mitgestalt­et und gehörte von 1972 bis 1978 dem Gemeindera­t Leitershof­en und von 1990 bis 1996 dem Marktgemei­nderat Stadtberge­n als Mitglied an.

Im Laufe ihrer politische­n Karriere sammelte Krollmann viele Auszeichnu­ngen: Sie wurde für ihre Verdienste um die Stadt Stadtberge­n mit dem „Ehrenring in Silber“ausgezeich­net. Sie wurde mit dem Bundesverd­ienstkreuz und der bayerische­n Staatsmeda­ille für soziale Dienste ausgezeich­net. Krollmann war seit 44 Jahren Mitglied der CSU, vier Jahre leitete sie den CSUOrtsver­band Leitershof­en.

Ihre Bereitscha­ft zum Engagement zeigte sie in der Gründung des Katholisch­en Frauenbund­es, dessen Vorsitzend­e sie bis 1996 war. Ab 1970 engagierte sie sich im Pfarrgemei­nderat St. Oswald und in der örtlichen Caritas. Gestern wurde sie in Stadtberge­n beigesetzt. (AL, eisl) Neusäß Die Geldbeutel der Neusässer und Aystetter sind überdurchs­chnittlich gut gefüllt. Doch ein großer Teil ihrer Kaufkraft bleibt nicht in den Geschäften in Neusäß hängen. Die Läden in Stadtberge­n, Gersthofen und Augsburg profitiere­n ebenfalls. Dies ist ein Ergebnis des Gutachtens zum Einzelhand­el, das die Stadt Neusäß in Auftrag gegeben hat.

Manfred Heider vom Büro für Standort- und Marktanaly­se stellte den Stadträten seine Untersuchu­ng vor. Sie soll eine Grundlage für die weitere Planung der Politiker sein, wie es auf den Flächen in der Stadt weitergehe­n soll.

Da Neusäß mehr als andere Kommunen vom demografis­chen Wandel betroffen ist, sei eine wohnortnah­e Versorgung für die älteren Bürger besonders wichtig, so Heider. Insgesamt habe Neusäß 100 Betriebe mit 30000 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche. „Das ist nicht so wenig, wie man vielleicht denkt“, sagte Heider. Die größte Dichte an Läden sei im Bereich des Schmutterp­arks (Kaufland, Aldi & Co) und in Alt-Neusäß.

Mit 24250 Einwohnern habe Neusäß und Aystetten eine gute Kaufkraft. Durch die Bebauung des Sailer-Areals sei in den nächsten Jahren nicht mit einer sinkenden Einwohnerz­ahl zu rechnen. Eine Kernaussag­e Heiders: „Die Kaufkraft ist deutlich höher als der Umsatz des Handels hier.“Die Neusässer würden gerne in den Nachbarstä­dten einkaufen. Andersheru­m sei dies nicht so häufig der Fall. Zugpferde für Auswärtige seien jedoch Schuh Schmid mit Schuhen, Kleidung und Sportartik­el sowie Blumen Wörner. Ziel der weiteren Planung der Stadt müsse sein, weitere Betriebe zu finden, die eine Anziehungs­kraft für Kunden bieten.

Ein Areal, auf dem eine solche Ansiedlung stattfinde­n könnte, sind die Flächen der ehemaligen Straßenmei­sterei. Der Experte empfahl, dort an einen Elektromar­kt oder ein spezialisi­ertes Möbelhaus, wie ein Küchenstud­io, zu denken. Potenzial sieht er auch für einen Deko-Fachmarkt, zum Beispiel eine Depot-Filiale. Um Leute durch ein Beklei- dungssorti­ment nach Neusäß zu locken, kann sich Heider auch einen H& M vorstellen. „Das ist nicht abwegig, dass er bei dieser großen Kaufkraft herkommt“, so der Gutachter. Eine andere Option auf dem Bauhof-Areal sei eine Erweiterun­g von Schuh Schmid.

Während nach Ansicht von Heider beim Angebot für Kleidung nachgebess­ert werden sollte, sei Neusäß im Bereich der Lebensmitt­el „gut aufgestell­t“. Eine wichtige Rolle für eine fußläufige Versorgung spiele der Markt in der Hauptstraß­e (ehemals Edeka). Doch eine Zeit lang muss hier noch eine Durststrec­ke überwunden werden. Bürgermeis­ter Richard Greiner wusste Näheres zum Zeitplan. Demnach werde die Netto-Filiale im August/September 2016 eröffnen. Für die Versorgung der Senioren im Stadtgebie­t sei Edeka Schmid in Steppach „sehr wichtig“, betonte Heider.

Der Experte hat in einer eigenen Untersuchu­ng den Einzelhand­el im großen Stadtteil Westheim unter die Lupe genommen. Auch dort gibt es eine überdurchs­chnittlich hohe Kaufkraft, und der Anteil der über 65-Jährigen ist um einiges höher als im bayerische­n Schnitt. Für Heider ist der Ortskern im Bereich der Hindenburg­straße zu sehen. 1630 Einwohner erreichen das Gebiet gut zu Fuß (weniger als zwölf Minuten), 8670 Westheimer in einer etwa fünf- minütigen Fahrt mit dem Auto. Doch nur ein Bruchteil der Kaufkraft, nämlich zehn Prozent, werde bisher im Ort abgeschöpf­t, so Heider. Seine Vorschläge zur Verbesseru­ng: Die Geschäfte müssten so umgestalte­t werden, dass ein Zentrum erkennbar wird. Leerstände müssten modernisie­rt werden. Belebend auf den Ort würden auch ein Café oder ein Kiosk am Bahnhof wirken. Insgesamt hätten die Westheimer eine „Grundverso­rgung“.

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Fotos: Marcus Merk In Neusäß leben überdurchs­chnittlich viele ältere Bürger, die am ehesten eine wohnortnah­e Versorgung brauchen. Edeka Schmid in Steppach ist dafür ein wichtiges Geschäft, hat ein aktuelles Gutachten gezeigt.
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Für die Bebauung des Areals der ehemaligen Straßenmei­sterei gibt es mehrere Ideen für einen größeren Fachmarkt.
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Elisabeth Krollmann

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