Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Coca-Cola-Flasche feiert Geburtstag

Die Limonade gehört zu den bekanntest­en Getränken der Welt, ihr Design kennt jeder. Auch andere Verpackung­en haben es zu Ruhm gebracht. Warum Retro-Optik besonders gut ankommt

- VON CAROLIN OEFNER

Augsburg Sie hat einen kleinen Bauch und gleichmäßi­ge Rillen an den Seiten. Und ist genau dadurch eine der bekanntest­en Verpackung­en der Welt geworden: die CocaCola-Flasche. Am Montag wird sie 100 Jahre alt.

Anfangs wurde die Limonade in unscheinba­re Flaschen abgefüllt. Weil das Getränk sich gut verkaufte und es viele Nachahmer mit ähnlichen Namen anzog, forderte Coca Cola seine Designer auf, eine besondere Flasche zu entwickeln. Die detaillier­ten Vorgaben: „Man soll sie sofort erkennen, selbst wenn man sie im Dunkeln ertastet oder nur kaputt in Scherben sieht.“Das Ergebnis sah der heutigen Form ähnlich, die Flasche wurde mit den Jahren nur etwas schlanker – und zur Ikone.

Nicht nur, weil jedes Jahr Milliarden Liter davon hergestell­t werden und sie fast auf der ganzen Welt zu kaufen ist. Die Flasche wurde auch zum begehrten Kunstprodu­kt. Andy Warhol malte sie gleich mehrfach. Das teuerste dieser Bilder kostete vor zwei Jahren fast 60 Millionen Dollar. Ein hoher Preis dafür, dass die Originalfl­asche 1915 nur fünf US-Cent gekostet hatte.

Der amerikanis­che Maler war bekannt dafür, Alltagsgeg­enstände zu porträtier­en. Das hat auch den Campbell’s-Suppendose­n zur Popularitä­t verholfen. Die Verpackung wurde durch die zahlreiche­n Abdrucke der Kunstwerke bekannt.

„Bei Produkten spielt die Verpackung eine sehr große Rolle“, sagt Petra Hölscher von der Neuen Sammlung der Pinakothek der Moderne in München. Auch die optischen Infos auf der Verpackung seien wichtig, um dem Kunden das Produkt zu vermitteln. Bei Coca Cola sei die leicht verschnörk­elte Schrift bezeichnen­d für die Dynamik, die das Getränk ausstrahle­n will. Ansonsten gebe es wenige Details. „Die Marke ist so stark, dass sie sich alleine durchsetzt“, sagt Hölscher.

Bekannt ist auch das Parfüm Chanel No. 5. Von den 20er-Jahren bis heute liegt es im Trend. Das Produkt ist laut Hölscher typisch für die damalige Zeit gestaltet: zurückhalt­end und strahlend weiß. „Es visualisie­rt, dass ich frisch bin, wenn ich das Parfüm benutze.“Das Zeittypisc­he sei ein wichtiges Merkmal, um ein Produkt zu etablieren. Dass es sich dann durchsetzt, spreche wiederum für die Qualität – auch bei der Verpackung.

Und es gilt der Grundsatz: Nicht zu viel am erfolgreic­hen Design verändern. „Das Aussehen und damit die Gewohnheit­en der Käufer zu ändern, erfordert empfindlic­hes Vorgehen“, sagt Hölscher. Die meisten erfolgreic­hen Marken modernisie­rten nur in Nuancen. „Nivea bleibt bei seiner Creme seit 1925 bei der Farbe Blau, nur der weiße Schrift- zug wurde minimal verändert.“Emotion und Zeitgeist sieht Hölscher als entscheide­nd für ein Produkt. Dass eines alleine nicht reicht, sehe man an Automarken. „Der VW Beetle hat sich nicht durchgeset­zt, weil er zu wenig an das beliebte Original erinnerte“, erklärt Hölscher. „Der Mini von BMW verkaufte sich dagegen ausgezeich­net, auch weil besondere Erkennungs­merkmale wie die runden Scheinwerf­er geblieben sind.“

Wenn zu viel geändert wird, weil das Produkt dem Zeitgeist entspreche­n soll, verliere der Käufer die emotionale Bindung dazu. Das Prinzip sei auch bei Capri-Sonne zu sehen. Mittlerwei­le zieren zwar andere Bilder die Alu-Päckchen als im Erfindungs­jahr 1969. Aber die Form ist dieselbe geblieben. Eine Weiterentw­icklung des Capri-Sonne-Trinkpacks hat es sogar zur Getränkeve­rpackung für Astronaute­n gebracht. (mit dpa) Migrantenf­amilie ohne Aufenthalt­sgenehmigu­ng eine dominieren­de Rolle.

Seine eigene Geschichte verfolgt Ermittler Robert Karow (Mark Waschke) – mit dem Ergebnis, dass seine Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) ihm nicht über den Weg traut. Zwei, die nicht miteinande­r können, aber miteinande­r können müssen.

Ganz so neu ist diese Konstellat­ion inzwischen nicht mehr, aber Regisseur Dror Zahavi kombiniert das Komplizier­te im Menschen mit dem Blick für die Attraktivi­tät des besten „Tatort“-Schauplatz­es: Die Fahrten der S-Bahnen halten die Story dieses Krimis geometrisc­h zusammen, ein Anflug von Tristesse bestimmt die Nächte in den Berliner Vororten, zu denen gebrochene Charaktere fast zwangsläuf­ig gehören.

Ob und wie das Kommissard­uo Karow und Rubin sich im berufliche­n und gar im privaten Alltag näher kommen wird, ist auch nach dieser neuen Folge noch nicht abzusehen. Rupert Huber

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Fotos: dpa Bei diesen Produkten empfinden Käufer sofort Emotionen: Campbell’s-Suppendose, Nivea-Creme, Coca-Cola-Flasche, Capri-Sonne und das Parfüm Chanel No. 5. Dass sie alle so erfolgreic­h sind, hat oft einfache Gründe.
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