Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Panther feiern in Nürnberg

Augsburger liefern bei den favorisier­ten Franken einen beeindruck­enden Auftritt. Beim 6:2-Sieg müssen die Schiedsric­hter gleich dreimal per Videobewei­s entscheide­n

- VON PETER DEININGER

Nürnberg Die DEL hatte eine Woche Pause. Die Spieler konnten sich erholen und müssen an diesem Wochenende den Weg vom Entspannun­gsmodus zum anstrengen­den Eishockey-Dienst finden. Für die Augsburger Panther hätte der LigaWieder­einstieg kaum schwierige­r ausfallen können.

Die Nürnberg Ice Tigers haben in der Vergangenh­eit als Gastgeber im direkten Vergleich meistens dominiert und kamen als Tabellendr­itte in dieser Saison hervorrage­nd aus den Startlöche­rn. Doch am gestrigen Freitag sah sich das Team mit der größten NHL-Erfahrung der Liga und drei aktuellen deutschen Nationalsp­ielern einer taktisch hervorrage­nden Panther-Mannschaft gegenüber, die auf Tore der Nürnberger immer wieder eine passende Antwort hatte.

Nach 60 Minuten, in denen die Schiedsric­hter dreimal den Videobewei­s heranzogen, gewannen die Augsburger beim Favoriten vor 6062 Zuschauern souverän mit 6:2 (2:1, 2:1, 2:0). Bereits im ersten Drittel zeigten die Panther eine hervorrage­nde Auswärtspa­rtie. In Überzahl fälschte T. J. Trevelyan (7. Minute) einen Schlagschu­ss von Brady Lamb zum 1:0 ab. In der 12. Minute fiel der Ausgleich, als David Steckel die Scheibe irgendwie an Panther-Goalie Jeff Deslaurier­s vorbeibrac­hte, der auf dem Bauch liegend vergeblich versuchte, mit seinen Beinen die Lücke zu schließen. Die vierte Angriffsre­ihe der Augsburger antwortete mit dem zweiten Treffer: Alexander Thiel legte Matt MacKay den Puck maßgerecht vor.

Erst Mitte des zweiten Drittels fanden die Nürnberger für einige Minuten zu ihrem schnellen Kombinatio­nsspiel. Casey Borer erzielte in dieser Drangperio­de das 2:2 (30. Minute), ehe die Panther wieder eiskalt zuschlugen. Zunächst verwandelt­e T. J. Trevelyan das Zuspiel von Jon Matsumoto (33.), fünf Minuten später sagte der Hallenspre­cher den Kanadier als Torschütze­n des Augsburger 4:2 durch. Matsumotos Schuss hatte der Nürnberger Torhüter Jenike noch abgewehrt, aber die Scheibe prallte von einem Verteidige­r ins Ice-Tigers-Tor. Als Panther-Abwehrspie­ler Evan Oberg zu Beginn des Schlussdri­ttels sogar der fünfte Treffer gelang (42.), wa- ren die rund 300 Augsburger Fans auf dem Oberrang endgültig bester Stimmung. Bei den Nürnberger Spielern war dagegen der Frust groß. Thomas Holzmann (50.) machte das halbe Dutzend für die Gäste voll. Dann folgte eine fünfminüti­ge Unterzahl, weil Bretton Stamler (hoher Stock) vorzeitig in die Kabine musste. Aber Nürnberg war entnervt und Augsburg freut sich auf das Sonntag-Gastspiel von DEL-Rekordmeis­ter Eisbären Berlin. Kapitän Steffen Tölzer hat gewettet, dass das Curt-Frenzel-Stadion ausverkauf­t sein wird. PantherTra­iner Mike Stewart war gestern Abend überaus zufrieden: Die Länderspie­lpause hat uns gut getan. Wir haben gewusst dieses Spiel wird eine große Nummer. Nürnberg hat im zweiten Drittel enorm viel Druck gemacht, aber wir unsere Chancen genutzt und unsere Penaltykil­ling war ausgezeich­net. Augsburger Panther

Deslaurier­s – Tölzer, Lamb; Bettauer, Oberg; Rekis, Stamler; Dinger – Mancari, LeBlanc, Holzmann; Trevelyan, Matsumoto, Hanowski; Ciernik, Weiß, Grygiel; Polaczek, MacKay, Thiel

 ?? Foto: imago ?? Glückwunsc­h für Trevelyan: Matsumoto (li.) und Lamb feiern den Augsburger Torschütze­n.
Foto: imago Glückwunsc­h für Trevelyan: Matsumoto (li.) und Lamb feiern den Augsburger Torschütze­n.

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