Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Teilzeitarbeiter
Christoph Janker kam in dieser Saison nur zu Einsätzen im DFB-Pokal und in der Europa League. Das könnte sich in Zukunft aber ändern
Christoph Janker, 30, hat sich im Laufe der letzten Jahre seines Profidaseins eine eigene Sicht der Dinge angeeignet. Warum? Um dies zu erklären, genügt ein Blick in seine Vita. Seit der gebürtige Chamer als 23-Jähriger am 23. August 2008 für die TSG 1899 Hoffenheim beim 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erstmals in der Bundesliga auf dem Platz stand, er wurde in der letzten Minute eingewechselt, sind über sieben Jahre vergangen. Theoretisch hätte Janker seit dem fast 240 Bundesliga-Spiele absolvieren können. Theoretisch. In Jankers Bilanz tauchen genau 57 Spiele in der höchsten deutschen Spielklasse auf.
Zwei davon hat er für den FCA seit seinem Wechsel Ende Januar von Hertha BSC absolviert. In dieser Saison kam er bisher nur im Pokal beim SC Freiburg (3:0) und vergangene Woche gegen den AZ Alkmaar (4:1) in der Europa League zum Einsatz. Ein klassischer Teilzeitarbeiter, einer, der nur spielt, wenn die Stammkräfte verletzt sind oder geschont werden. sich jeder unterordnen, und ich denke, das machen wir alle.“Janker geht mit gutem Beispiel voran, auch wenn er am Wochenende meistens zuschauen muss: „Ich will mich weiter anbieten, das ist die Basis. Meine Motivation ist, dass ich Profi bin, dies ist mein Job. In jedem Job gibt es Tage, wo man denkt, jetzt würde ich gerne etwas anderes machen. Die gibt es bei mir auch, sage ich ehrlich, aber die halten sich bei mir sehr stark in Grenzen.“
Darum schätzt ihn der FCA. Darum hat man auch in Berlin seinen Vertrag zwei Mal verlängert. Er ist loyal und er ist einer, der auch, wenn er nicht viel spielt, respektiert wird. Er hat Abitur, das große Latinum, ein abgeschlossenes Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre. Dort hat er gelernt, genau zu analysieren.
Die Leistungen unter der Woche machen ihm Mut. Darüber spricht er, da war er dabei. „Wir hatten im Pokal und in der Europa League eine super Chancenverwertung. Es war in beiden Spielen nicht so, dass wir unheimlich dominiert hätten, auch gegen Freiburg nicht. Aber wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“
Und hinten stand der FCA kompakt: „Gegen Freiburg und Alkmaar, und nur darüber kann ich mir ein Urteil erlauben, haben wir es gut gemacht. Wenn die Jungs vorne, wie gegen Freiburg, gut attackieren, wird es auch für alle dahinter einfacher, zu verteidigen und sich richtig zu stellen.“
Vielleicht kann er ja bald Fragen zu Bundesliga-Spielen beantworten. Vielleicht gibt er ja am 21. November beim Spiel beim VfB Stuttgart sein Debüt. „Ich werde weiter Gas geben. Ich habe dem Trainer gezeigt, dass er sich auf mich verlassen kann. Aber die Aufstellung macht der Trainer. Wenn ich dabei bin, werde ich mein Bestes geben.“
So hat er es immer gemacht. So würde er es auch weiterhin gerne beim FCA machen. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. „Ich fühle mich gut. Ich bin zwar nicht mehr der Allerallerjüngste, aber ich bin noch fit. Ich will noch weiter Fußball spielen, auch gerne weiter beim FCA. Dass es jetzt hier eine schwierige Situation ist, schmälert meine Einschätzung des Vereins überhaupt nicht. Ich finde den Verein toll, ich finde die Fans toll und ich würde gerne hier weiterspielen.“Wohl auch im Falle eines Abstiegs. Christoph Janker kennt sich nicht nur im Abstiegskampf aus, er ist mit Hertha auch zweimal aufgestiegen.
Nur noch 38 Plätze im Fanflieger Nachdem der erste Fanflieger zum letzten Gruppenspiel in der Europa League des FC Augsburg bei Partizan Belgrad am 10. Dezember innerhalb kürzester Zeit ausgebucht war, gibt es auch für den zweiten nur noch 38 Plätze. Diese restlichen Plätze können nur online unter www.fcaugsburg.de gebucht werden.
„Es gibt nur eine Lösung, und das ist nicht lamentieren und sich beschweren. Das bringt niemanden weiter.“
Christoph Janker