Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine Chance für Oberhausen

- Gaskessel nip@augsburger-allgemeine.de

Die Meinungen zum Umzug des Kulturpark­s an den Gaskessel sind unterschie­dlich: Einige Künstler sind strikt dagegen, andere könnten sich mit neuen Ateliers anfreunden – sofern die Voraussetz­ungen stimmen. Diese zu schaffen, wäre eigentlich nicht Aufgabe der Stadt: Von Anfang an war klar, dass der Kupa nur für zehn Jahre in Kriegshabe­r bleiben kann. Die Stadt könnte das Areal wie geplant zum Wohngebiet entwickeln, ohne sich um die Zukunft der Künstler zu kümmern. Seit Oberbürger­meister Gribl den Mietern aber versproche­n hat, sie nicht auf die Straße zu setzen, steht er in der Pflicht.

Die Umsiedlung nach Oberhausen wurde nicht ohne Grund ins Gespräch gebracht: Sie wäre zunächst ein Gewinn für die Verwaltung, denn das Gaswerk-Gelände gehört den Stadtwerke­n, einer hundertpro­zentigen Tochter der Stadt. Weil es brachliegt, kostet es mehr Geld, als es durch die wenigen Veranstalt­ungen einbringt. Das Interesse, die Fläche zu nutzen und so den Unterhalt zu finanziere­n, ist also groß. Der Umzug könnte aber auch für die Künstler ein Gewinn sein: Die Häuser an der Sommestraß­e sind baufällig. Selbst wenn der Kulturpark bestehen bleiben könnte, müssten sie erst saniert werden.

Für Oberhausen könnte von einem belebten Gaskessel-Areal ein großer Impuls ausgehen. Das Grundstück ist für Bürger seit vielen Jahren gesperrt. Dies würde sich endlich ändern, wenn es sich zu einem neuen Kulturzent­rum entwickelt. Der Startschus­s fällt vielleicht schon 2018. Dann soll das Theater mit einer Spielstätt­e und mehreren Werkstätte­n dorthin ziehen. Wenn später noch die Mieter des Kulturpark­s, Gastronome­n und Gewerbetre­ibende dazukommen, ergibt sich dort eine interessan­te Mischung.

In anderen Städten haben Umwidmunge­n alter Industrieb­rachen perfekt funktionie­rt. Auch für Augsburg wären sie eine große Chance.

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