Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine Chance für Oberhausen
Die Meinungen zum Umzug des Kulturparks an den Gaskessel sind unterschiedlich: Einige Künstler sind strikt dagegen, andere könnten sich mit neuen Ateliers anfreunden – sofern die Voraussetzungen stimmen. Diese zu schaffen, wäre eigentlich nicht Aufgabe der Stadt: Von Anfang an war klar, dass der Kupa nur für zehn Jahre in Kriegshaber bleiben kann. Die Stadt könnte das Areal wie geplant zum Wohngebiet entwickeln, ohne sich um die Zukunft der Künstler zu kümmern. Seit Oberbürgermeister Gribl den Mietern aber versprochen hat, sie nicht auf die Straße zu setzen, steht er in der Pflicht.
Die Umsiedlung nach Oberhausen wurde nicht ohne Grund ins Gespräch gebracht: Sie wäre zunächst ein Gewinn für die Verwaltung, denn das Gaswerk-Gelände gehört den Stadtwerken, einer hundertprozentigen Tochter der Stadt. Weil es brachliegt, kostet es mehr Geld, als es durch die wenigen Veranstaltungen einbringt. Das Interesse, die Fläche zu nutzen und so den Unterhalt zu finanzieren, ist also groß. Der Umzug könnte aber auch für die Künstler ein Gewinn sein: Die Häuser an der Sommestraße sind baufällig. Selbst wenn der Kulturpark bestehen bleiben könnte, müssten sie erst saniert werden.
Für Oberhausen könnte von einem belebten Gaskessel-Areal ein großer Impuls ausgehen. Das Grundstück ist für Bürger seit vielen Jahren gesperrt. Dies würde sich endlich ändern, wenn es sich zu einem neuen Kulturzentrum entwickelt. Der Startschuss fällt vielleicht schon 2018. Dann soll das Theater mit einer Spielstätte und mehreren Werkstätten dorthin ziehen. Wenn später noch die Mieter des Kulturparks, Gastronomen und Gewerbetreibende dazukommen, ergibt sich dort eine interessante Mischung.
In anderen Städten haben Umwidmungen alter Industriebrachen perfekt funktioniert. Auch für Augsburg wären sie eine große Chance.