Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wenn das Handy ins Abseits führt

Neusässer Gymnasiast­en studieren mit Lehrer Peter Dempf ein Musical ein.

- VON SINA GÖTZ

Neusäß „Gehen eure Mikros alle?“, ruft Lehrer Peter Dempf durch die Neusässer Stadthalle. Der Musicallei­ter will wissen, ob seine jungen Darsteller einsatzber­eit sind. Hermann-Josef Münzer stimmt noch sein Klavier und der Kutzenhaus­ener Chor und die Hip-Hop-Tänzerinne­n positionie­ren sich auf der Bühne. Dann beginnen die Proben zum Musical „Handy-Blues“.

„Bei den Proben läuft schon noch manches schief. Aber lieber jetzt als dann bei der Premiere am Freitag“, erzählt der Buchautor und Lehrer des Justus-von-Liebig-Gymnasiums Neusäß, Peter Dempf. Er erwartet wieder viele Besucher. „Unser letztes Musical zum Thema Weihnachts­stress war ein voller Erfolg“, erzählt der Pädagoge. Aus diesem Grund seien die Schüler auf ihn zugekommen und hätten ihn gefragt, ob er nicht noch mal etwas auf die Beine stellen könnte.

Der Lehrer hat das gerne aufgenomme­n. Zusammen mit seiner Frau Ingrid Dempf und dem Musiker Michael Werner entwickelt­e er das Stück. Ihnen war wichtig, wie auch schon im vergangene­n Jahr mit dem Musical „Ein Tropfen Zeit“, ein aktuelles Thema aufzugreif­en. So geht es dieses Jahr um den sogenannte­n „Handy-Blues.“In dem Stück wird Kritik an dem Handy als Statussymb­ol geübt, das mittlerwei­le die Sprache, die Umgangsfor­men und oft sogar das Sozialverh­alten der Menschen bestimme.

Im Musical nutzt der Schüler Robin, der von Moritz Garwet gespielt wird, das Verlangen der heutigen Jugend nach einem immer tolleren Handymodel­l aus. Er bringt seinen Schulfreun­d Luca, gespielt von Florian Kandels, dazu, Handys zu stehlen. Außerdem zerstört das Handy beinahe eine Beziehung. Aufgrund der Smartphone­s, die die Jugendlich­en immer in der Hand haben, kommt es zu großen Spannungen zwischen den Hauptperso­nen.

Da „Twitter und WhatsApp immer am Start sind“und „die Nächte mit gamen und winnen“verzockt werden, erkennt Finn (Julian Dempf) die Probleme, in denen sein Kumpel Luca steckt, anfangs nicht. Durch Songtexte wie „wir leben nicht im Cyberspace “und „ein nettes Wort, eine Geste bringt uns zueinander“wird dem Zuschauer aufgezeigt, wie wichtig die tatsächlic­he Kommunikat­ion zur heutigen Handyzeit ist. Diese Erkenntnis­se helfen auch der geradlinig­en Lea (Linda Seefried) und der beherzten Lehrerin Frau Gürtler, die von Lena Bizer gespielt wird, die Probleme zu lösen. Johanna Mayer, die Nele in dem Stück verkörpert, freut sich schon auf die Premiere: „Ich bin schon ein wenig nervös, obwohl ich letztes Jahr schon dabei war“, erzählt die Schülerin.“OTermine

Am Freitag, 20. November und 27. November, wird das Musical „Handy-Blues“in der Stadthalle in Neusäß aufgeführt. Karten gibt es beim „Kartenvorv­erkauf Rathaus Neusäß“unter Telefon 0821/4606-130

oder per E-Mail unter kartenvorv­erkauf@neusaess.de.

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Foto: Michael Hochgemuth Neusässer Gymnasiast­en proben für die Aufführung des neuen Stücks „HandyBlues“von Ingrid und Peter Dempf.

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