Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Vorgesorgt – bis der Arzt kommt

Wie es in der Ortsmitte von Altenmünst­er weitergeht und was dort alles passieren könnte

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Altenmünst­er Wer vor 65 Jahren auf der Hauptstraß­e nach Altenmünst­er kam, sah wenig von der Kirche. Erst als die Gebäude des ehemaligen Kronenbräu­s abgerissen wurden, war der Blick frei. Entstanden ist eine markante Ortsmitte, die noch viele Entwicklun­gsmöglichk­eiten bietet. Zumal die Gemeinde in den vergangene­n Monaten vorgebaut hat: Gegenüber des Brauereiga­sthofs wurde eine Fläche gekauft, dazu zwei Anwesen zwischen Eppishofer Straße und Kirchenweg. Dort könnte verwirklic­ht werden, wofür viele Menschen in Altenmünst­er schon lange kämpfen: eine weitere Arztpraxis.

Derzeit gibt es in Altenmünst­er einen Hausarzt für rund 3950 Einwohner. Das ist deutlich zu wenig, sind sich Bürgermeis­ter und Ge- meinderat einig. Eigentlich müsste ein Mediziner auf 1670 Einwohner kommen. Im Januar schickte die Gemeinde einen Brandbrief an die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Bayerns (KVB) und machte auf die ärztliche Unterverso­rgung aufmerksam. Das seit Mai 2013 betriebene Pflegeheim mit über 50 Plätzen verschärfe die Situation in Altenmünst­er, heißt es in dem Schreiben. Und: Altenmünst­er wächst, was an der Baulandent­wicklung genauso wie an der günstigen Verkehrssi­tuation mit dem jetzt beendeten Ausbau der A8 liegt. Im Frühjahr werden voraussich­tlich drei weitere Baugebiete im Gemeindege­biet erschlosse­n, dazu kommt ein Gewerbegeb­iet in Unterschön­eberg.

Um eine Chance auf einen weiteren niedergela­ssenen Hausarzt zu haben, beantragte die Gemeinde, in den benachbart­en KVB-Planungsbe­reich Dillingen eingeglied­ert zu werden. Im sogenannte­n Mittelbere­ich Augsburg, zu dem Altenmünst­er derzeit noch gehört, stünden die Karten schlecht. Ende des Monats soll nach Informatio­n von Bürgermeis­ter Bernhard Walter die Planungsre­gion Augsburg neu eingeteilt werden. Wie das Ergebnis auch ausfällt: Für Walter ist es wichtig, jetzt Voraussetz­ungen zu schaffen.

Eine neue Praxis, oder vielleicht eine Gemeinscha­ftspraxis an exponierte­r Stelle, sei aber nur eine Entwicklun­gsmöglichk­eit. Denkbar wäre auch ein Café. Oder ein Geschäftsg­ebäude, das den Einzelhand­el im Innerortsb­ereich ergänzt. Darin könnten Schreibwar­en genauso wie Spielwaren, Sportartik­el oder Bekleidung über die Theke gehen.

Wenn die Gemeinderä­te heute in Klausur gehen und die Entwicklun­g der neuen Mitte diskutiere­n, könnte auch der ehemalige Brunnen des Kronenbräu­s Thema sein: Der artesische Brunnen wurde beim Rückbau des Kronenbräu­s offengelas­sen und konnte wieder genutzt werden. Das Wasser sei zwar eisenhalti­g, erklärt Walter, aber qualitativ sehr gut.

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Foto: Maximilian Czysz Die Ortsmitte von Altenmünst­er heute: Die Fläche südlich des Brauerei-Gasthofs, der Kirche und des Rathauses bietet großes Entwicklun­gspotenzia­l. In der Grafik (unten) sind die zuletzt gekauften Anwesen markiert.
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Foto: Gemeinde Vor 65 Jahren galt der Bereich als wirtschaft­liches Zentrum im Oberen Zusamtal.
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