Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Arbeiten an der Normalität
Während der SV Cosmos Aystetten eine konfuse Vorrunde mit sechs Punkten beschließen will, hofft der TSV Gersthofen auf sieben fette Spiele
Aystetten/Gersthofen Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein, mit denen der SV Cosmos Aystetten und der TSV Gersthofen am Sonntag (Anpfiff 14 Uhr) ins Landkreisderby der Fußball-Bezirksliga Nord gehen. Während man beim Tabellenzweiten Aystetten trotz 31 Punkten eine konfuse Vorrunde beklagt, liegt man in Gersthofen auf Platz acht mit 23 Punkten voll im Soll.
Selbst Cosmos-Abteilungsleiter Thomas Pflüger nimmt nach der Trennung vom Trainerduo Mavros/ Konjvic, dem Rückwechsel von Lukas Drechsler zum TSV Neusäß, Spielabbruch und rassistischen Vorwürfen im Umfeld der zweiten Mannschaft und deren Fans kein Blatt vor den Mund: „Im Aystetter Kasperltheater kann jetzt nicht mehr viel passieren.“Weit gefehlt: Zuletzt legte sich Coskun Bür mit Trainer Christian Braun an. „Das hat mir gar nicht gefallen“, sagt Pflüger, „ich erwarte von der Ersatzbank, dass sie Biss und Reaktion zeigt.“Im Falle Bür war es die falsche Reaktion, die wohl eine Trennung zur Folge haben dürfte. Und das zu einem Zeitpunkt, wo man personell durch Verletzungen und Krankheit auf dem Zahnfleisch daherkommt.
Neben den Dauerverletzten Max Drechsler, Aenoaei Rares und Denis Becker fällt auch Marco Strack (muskuläre Probleme aus). Holger Eweka und Deniz Eryildirim plagen sich mit grippalen Infekten. „Ich hoffe, dass wir eine Mannschaft zusammenbekommen“, so Thomas Pflüger, der sich trotzdem nicht von seinen Zielen abbringen lässt: „Wir arbeiten an der Normalität und träumen von sechs Punkten, um dieses Jahr wenigstens noch gut abzuschließen. Dabei haben wir gewaltige Aufgaben vor uns.“Der Cosmos-Boss denkt dabei nicht nur an das Heimspiel gegen den TSV Gersthofen („In Bestbesetzung eine lösbare Aufgabe.“) sondern bereits an das Duell mit dem „großen Bruder“TSV Neusäß in der darauffolgenden Woche. Pflüger: „Vielleicht können wir ja noch ein weißes Ka- ninchen aus dem Hut zaubern.“Wahrscheinlicher sind Anleihen aus der zweiten Mannschaft.
Während bei Borussia Mönchengladbach Andre Schubert nach sieben Wochen Aushilfe nun zum Chefcoach gemacht wurde, fungiert Christian Braun beim SV Cosmos Aystetten nach wie vor als Interimstrainer. „Wir brauchen ihn. Er ist engagiert ohne Ende. Alle sind super zufrieden mit seiner Arbeit“, stellt Thomas Pflüger dem 37-Jährigen ein gutes Zeugnis aus. „Aber er kann sich nicht fünfteilen. Als Trainer der ersten und zweiten Mannschaft bleibt irgendetwas auf der Strecke.“In der Winterpause will man eine Lösung suchen. „Wir brauchen entweder einen Trainer für die erste oder für die zweite Mannschaft“, arbeitet Thomas Pflüger weiter an der Normalität.
Auch beim TSV Gersthofen lief es nach gutem Beginn nicht rund. Viele Verletzungen sorgten für Sand im Getriebe. Insbesondere die Routiniers Nico Korselt und Max Reiser wurden vermisst. Doch auch sieben sieglose Spiele konnten die Verant- wortlichen nicht aus der Ruhe bringen. Inzwischen sind die Schwarzgelben auf dem besten Weg, den sieben mageren Spielen sieben fette folgen zu lassen. Dazu müsste man die beiden heuer noch ausstehenden Spiele gewinnen.
„Unsere 23 Punkte sind das Minimalziel, das wir errechnet haben“, ist Abteilungsleiter Klaus Assum durchaus zufrieden. Was ihm besonders gefällt, ist die Tatsache, dass Trainer Eddi Keil an die jungen Spielern glaubt und sie zum Einsatz bringt. Selbst wenn es eng wird, wie zuletzt beim 2:2 gegen den BC Adelzhausen. Obwohl man mit einem Mann in Unterzahl war und 1:2 zurücklag, brachte der Coach den erst 18-jährigen A-Jugendspieler Manuel Lippe, der mit seiner Unbekümmertheit für viel Verwirrung sorgte, und den nur ein Jahr älteren Markus Völk. Am Sonntag werden die Offensivkräfte Michal Korenik und Nikola Cvetic in den Kader zurückkehren. Ob sie zum Einsatz kommen werden? Beim TSV Gersthofen sieht das Arbeiten an der Normalität ganz anders aus.