Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Arbeiten an der Normalität

Während der SV Cosmos Aystetten eine konfuse Vorrunde mit sechs Punkten beschließe­n will, hofft der TSV Gersthofen auf sieben fette Spiele

- VON OLIVER REISER

Aystetten/Gersthofen Unterschie­dlicher könnten die Voraussetz­ungen nicht sein, mit denen der SV Cosmos Aystetten und der TSV Gersthofen am Sonntag (Anpfiff 14 Uhr) ins Landkreisd­erby der Fußball-Bezirkslig­a Nord gehen. Während man beim Tabellenzw­eiten Aystetten trotz 31 Punkten eine konfuse Vorrunde beklagt, liegt man in Gersthofen auf Platz acht mit 23 Punkten voll im Soll.

Selbst Cosmos-Abteilungs­leiter Thomas Pflüger nimmt nach der Trennung vom Trainerduo Mavros/ Konjvic, dem Rückwechse­l von Lukas Drechsler zum TSV Neusäß, Spielabbru­ch und rassistisc­hen Vorwürfen im Umfeld der zweiten Mannschaft und deren Fans kein Blatt vor den Mund: „Im Aystetter Kasperlthe­ater kann jetzt nicht mehr viel passieren.“Weit gefehlt: Zuletzt legte sich Coskun Bür mit Trainer Christian Braun an. „Das hat mir gar nicht gefallen“, sagt Pflüger, „ich erwarte von der Ersatzbank, dass sie Biss und Reaktion zeigt.“Im Falle Bür war es die falsche Reaktion, die wohl eine Trennung zur Folge haben dürfte. Und das zu einem Zeitpunkt, wo man personell durch Verletzung­en und Krankheit auf dem Zahnfleisc­h daherkommt.

Neben den Dauerverle­tzten Max Drechsler, Aenoaei Rares und Denis Becker fällt auch Marco Strack (muskuläre Probleme aus). Holger Eweka und Deniz Eryildirim plagen sich mit grippalen Infekten. „Ich hoffe, dass wir eine Mannschaft zusammenbe­kommen“, so Thomas Pflüger, der sich trotzdem nicht von seinen Zielen abbringen lässt: „Wir arbeiten an der Normalität und träumen von sechs Punkten, um dieses Jahr wenigstens noch gut abzuschlie­ßen. Dabei haben wir gewaltige Aufgaben vor uns.“Der Cosmos-Boss denkt dabei nicht nur an das Heimspiel gegen den TSV Gersthofen („In Bestbesetz­ung eine lösbare Aufgabe.“) sondern bereits an das Duell mit dem „großen Bruder“TSV Neusäß in der darauffolg­enden Woche. Pflüger: „Vielleicht können wir ja noch ein weißes Ka- ninchen aus dem Hut zaubern.“Wahrschein­licher sind Anleihen aus der zweiten Mannschaft.

Während bei Borussia Mönchengla­dbach Andre Schubert nach sieben Wochen Aushilfe nun zum Chefcoach gemacht wurde, fungiert Christian Braun beim SV Cosmos Aystetten nach wie vor als Interimstr­ainer. „Wir brauchen ihn. Er ist engagiert ohne Ende. Alle sind super zufrieden mit seiner Arbeit“, stellt Thomas Pflüger dem 37-Jährigen ein gutes Zeugnis aus. „Aber er kann sich nicht fünfteilen. Als Trainer der ersten und zweiten Mannschaft bleibt irgendetwa­s auf der Strecke.“In der Winterpaus­e will man eine Lösung suchen. „Wir brauchen entweder einen Trainer für die erste oder für die zweite Mannschaft“, arbeitet Thomas Pflüger weiter an der Normalität.

Auch beim TSV Gersthofen lief es nach gutem Beginn nicht rund. Viele Verletzung­en sorgten für Sand im Getriebe. Insbesonde­re die Routiniers Nico Korselt und Max Reiser wurden vermisst. Doch auch sieben sieglose Spiele konnten die Verant- wortlichen nicht aus der Ruhe bringen. Inzwischen sind die Schwarzgel­ben auf dem besten Weg, den sieben mageren Spielen sieben fette folgen zu lassen. Dazu müsste man die beiden heuer noch ausstehend­en Spiele gewinnen.

„Unsere 23 Punkte sind das Minimalzie­l, das wir errechnet haben“, ist Abteilungs­leiter Klaus Assum durchaus zufrieden. Was ihm besonders gefällt, ist die Tatsache, dass Trainer Eddi Keil an die jungen Spielern glaubt und sie zum Einsatz bringt. Selbst wenn es eng wird, wie zuletzt beim 2:2 gegen den BC Adelzhause­n. Obwohl man mit einem Mann in Unterzahl war und 1:2 zurücklag, brachte der Coach den erst 18-jährigen A-Jugendspie­ler Manuel Lippe, der mit seiner Unbekümmer­theit für viel Verwirrung sorgte, und den nur ein Jahr älteren Markus Völk. Am Sonntag werden die Offensivkr­äfte Michal Korenik und Nikola Cvetic in den Kader zurückkehr­en. Ob sie zum Einsatz kommen werden? Beim TSV Gersthofen sieht das Arbeiten an der Normalität ganz anders aus.

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Fotos: Marcus Merk Zeit für einen Neuaufbau: Gersthofen­s Trainer Eddi Keil baut auf seine vielen jungen Spieler.
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Doppelbela­stung: Aystettens Trainer Christian Braun ist derzeit für die erste und zweite Mannschaft verantwort­lich.

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