Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schüsse in der Nachtschicht
Betrunkener Arbeiter löst Einsatz aus
Bäumenheim Ein betrunkener Arbeiter, der eine Waffe zur Nachtschicht mitbrachte, hat in einer Fabrik in Bäumenheim für Aufregung gesorgt. Durch sein laut Polizei gedankenloses Verhalten löste der Mann einen Einsatz aus und handelte sich Ärger ein – mit der Justiz und wohl auch mit seinem Arbeitgeber.
Der 53-Jährige zielte nach Informationen der Polizei mit einem Schreckschussrevolver zunächst auf einen Kollegen. Der habe aber um die „relative Ungefährlichkeit“des Revolvers gewusst und sich nicht bedroht gefühlt. Kurz nach Mitternacht schoss der Arbeiter jedoch mit seiner Waffe dreimal in die Luft. Damit war bei der Belegschaft offenbar Schluss mit lustig. Aus dem Werk wurde die Polizei alarmiert. Vier Streifen aus Donauwörth und Rain rückten an – vorsichtshalber mit Schutzausrüstung und Maschinenpistole.
Der 53-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen. „In einer ersten Reaktion gab der stark alkoholisierte, aber dennoch absolut orientierte Betroffene an, er wollte den Kollegen imponieren und die Stimmung etwas aufheitern“, schildert Magnus Kastenhofer, Pressesprecher der Inspektion Donauwörth. Der Mann habe am Ende eingesehen, „dass er sein Ziel nicht erreicht hatte“.
Für den Revolver hatte der 53-Jährige zwar einen sogenannten Kleinen Waffenschein, jedoch hätte er nicht so einfach schießen dürfen. Deshalb ermitteln die Gesetzeshüter wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Nach aktuellem Stand liege eine Ordnungswidrigkeit vor, so Kastenhofer. Die Beamten stellten den Revolver sicher. Weitere Ermittlungen laufen. Der Festgenommene wurde im Laufe der Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt. (wwi/dz) faktor für die katholische Martinsgemeinde. Kirchenpfleger Michael Wieland weiß sich keinen Rat mehr: „Kaum hat der Glaser die Scheiben gerichtet, kommt schon die nächste Attacke“, ist er besorgt.
Er und Stadtpfarrer Rupert Ostermayer können sich keinen Reim darauf machen, warum immer wieder die Scheibchen das Ziel von „ungehörigem Schabernack“sind, wie es der Pfarrer noch gelinde ausdrückt. Auch Michael Wieland will das Thema nicht dramatisieren und von Schuldzuweisungen absehen, meint aber trotzdem, dass es nun reiche. „Wir haben keine Anzeige erstattet, die Polizei aber dennoch informiert“, berichtet der Kirchenpfleger.
Denn immer wieder sei die Kirche Ziel von Vandalismus. So seien während der Renovierungszeit in den vergangenen Monaten Wassereimer ausgeschüttet, Spiegel weggerissen und Bänke auf der Empore
Pfaffenhofen mit unflätigen Ausdrücken beschmiert worden. „Das haben wir nun mühsam abgemacht“, lässt der Kirchenpfleger wissen. Stadtpfarrer Ostermayer bedauert, dass sich derartige Vorfälle „zur Zeit leider häufen“.
Ähnliches sei schon in der Seelenkapelle nebenan passiert – auch da wurden immer wieder Scheiben eingeworfen. Die Stadt – sie ist Besitzer des Gebäudes – hat daraufhin vor die Fenster ein besonderes Glas ge- setzt, das die alten Scheiben schützen soll. An eine derartige Maßnahme denkt die Kirchenverwaltung aber für die Martinskirche nicht – „zu kostspielig“nennen Wieland und Ostermayer eine Summe von Euros im fünfstelligen Bereich. Auch die Kirche zusperren, sei keine Lösung. „Es sind doch immer wieder Leute untertags drin, die wollen wir nicht aussperren.“Sie denken, dass das Gotteshaus ein zugänglicher Ort bleiben sollte.
Die Kirchenverwaltung hat nun die Polizeistreife und die Nachbarn um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten, um die Übeltäter zu erwischen. Auch die Sicherheitswacht des Landkreises, die immer wieder mal auf Streife in Wertingen ist, werde ein verschärftes Auge auf die Kirche werfen.
Und Pfarrer Ostermayer appelliert an die Eltern, auch mit ihren Kindern und Jugendlichen darüber zu sprechen.