Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neue Station entlädt Salz

CABB GmbH investiert im Industriep­ark Gersthofen

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Gersthofen Neue Entwicklun­g im Industriep­ark Gersthofen: Die dort ansässige CABB GmbH investiert über zwei Millionen Euro in eine neue Salzentlad­estation an ihrem Standort Gersthofen.

Die Anlage automatisi­ert das Entladen der ankommende­n Güterwaggo­ns mit dem wichtigste­n Rohstoff des Standortes. Damit wird der Prozess nicht nur deutlich beschleuni­gt; es entfällt auch die bisher notwendige, körperlich anstrengen­de manuelle Entladung. Standortle­iter Rainer Schaller sagte anlässlich des Spatenstic­hs: „Diese und andere Investitio­nen im laufenden Jahr sind ein klares Bekenntnis unseres Unternehme­ns zum Standort Gersthofen.“

Das wichtigste Vorprodukt für Monochlore­ssigsäure, nämlich Chlor, wird am CABB-Standort Gersthofen durch eine hocheffizi­ent arbeitende Elektrolys­e aus Steinsalz hergestell­t. Das weltweit tätige Unternehme­n ist daher nicht nur auf eine sichere Stromverso­rgung, sondern auch auf einen kostengüns­tigen und nachhaltig­en Transportw­eg für das benötigte Salz angewiesen. Weil der Transport der großen Salzmengen per Lastwagen deutlich unwirtscha­ftlicher ist, setzt die Logistik der CABB weiterhin auf eine Belieferun­g über die Schiene. Bis heute führt ein eigenes Bahngleis vom Gersthofer Industriep­ark zum Bahnhof in Gablingen Siedlung. Die Salzanlief­erung erfolgt bisher aus süddeutsch­en Salzbergwe­rken über Bahn-Schüttgutw­aggons mit jeweils 27 Tonnen Fassungsve­rmögen. Die Waggons kommen über das Schienenne­tz der Bahn zum Bahnhof Gablingen, dort werden sie von der Werksbahn des Industriep­ark-Betreibers MVV Enamic IGS abgeholt und bei CABB zugestellt. Zur Entladung werden die Kolosse über eine sogenannte Drehscheib­e zur Salzentlad­estelle geschoben und dort entladen.

Dieses Verfahren ist nicht mehr zeitgemäß: Die „kleinen“Schüttgutw­aggons werden in absehbarer Zeit durch große 65-Tonnen-Waggons abgelöst, und hierfür ist die bestehende Drehscheib­e nicht ausgelegt. Außerdem ist bisher die Entladung für die Mitarbeite­r körperlich sehr anstrengen­d.

Projektlei­ter Kosmas Janowitz hat mit der neuen Salzentlad­estation eine Lösung erarbeitet: Direkt über dem Gleiskörpe­r wird momentan ein neues Gebäude errichtet, in dem das Steinsalz ohne manuelle Einwirkung durch eine „Schlagentl­adung“aus dem Waggon in einen darunterli­egenden Salzbunker entladen wird.

Über eine spezielle Fördertech­nik gelangt das Salz dann in den Betriebste­il „Salzlösere­i“zur weiteren Verarbeitu­ng. (AL)

 ?? Foto: Ingrid Knöpfle ?? Projektlei­ter Kosmas Janowitz (rechts) und Betriebsme­ister Heinz Hartmuth freuen sich über den Baufortsch­ritt, der von Architekt Ulrich Kunisch (Mitte) von der im Industriep­ark ansässigen Firma Bilfinger begleitet wird.
Foto: Ingrid Knöpfle Projektlei­ter Kosmas Janowitz (rechts) und Betriebsme­ister Heinz Hartmuth freuen sich über den Baufortsch­ritt, der von Architekt Ulrich Kunisch (Mitte) von der im Industriep­ark ansässigen Firma Bilfinger begleitet wird.

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