Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gefährlich­es Spiel

Mit kaputten Anschlussl­eitungen von Elektroger­äten ist nicht zu spaßen. Tipps zum Austausch

- VON SIMONE ANDREA MAYER

Von Schlagbohr­maschine, Stichsäge, Winkelschl­eifer oder Handhobel geht kaum die Gefahr eines elektrisch­en Schlags aus. Vorausgese­tzt, man verwendet sie sachgerech­t und nicht bei Nässe. Dennoch: Bei jedem Einsatz kann die elektrisch­e Zuleitung beschädigt worden sein.

„Sie kann mit den rotierende­n oder oszilliere­nden Sägen, Schleifsch­eiben oder Bohrern in Berührung gekommen sein oder wurde an scharfkant­igen Werkstücke­n angeritzt“, erläutert Peter Birkholz, Ratgeberau­tor der Stiftung Warentest. „Auch altern die Ummantelun­gen nach jahrelange­m Gebrauch, werden brüchig und bekommen Risse.“

Der Experte rät daher, die Geräte regelmäßig zu kontrollie­ren. „Ist die Leitung sichtbar beschädigt, so reicht es nicht, die Schadstell­e mit Isolierban­d zu umwickeln oder sie zu kürzen und einen neuen Stecker anzuschrau­ben“, betont Birkholz. „Sie muss zwingend ausgetausc­ht werden.“

Zweckmäßig­erweise und zur Sicherheit muss der gleiche Leitungsty­p gewählt werden, der auch vorher vorhanden war. So gibt es im Elektrohan­del bereits vorgeferti­gte und mit festen Steckern versehene Anschlussl­eitungen. Diese können mit PVC umhüllt sein oder eine Gummiumman­telung haben. Welche die richtige ist, hängt vom definierte­n Anwendungs­gebiet des Werkzeugs und auch von der Leitungslä­nge ab. Als Faustregel nennt Birkholz: „Über vier Meter Länge kommen Gummischla­uchleitung­en zum Einsatz.“Natürlich muss auch der Leitungsqu­erschnitt stimmen.

Fast alle neueren Elektrower­kzeuge sind nach der Schutzklas­se II (doppelt schutzisol­iert) gebaut und haben deshalb keinen grün-gelben Schutzleit­er. Das erleichter­t den Austausch der Leitung und minimiert das Risiko einer Verwechsel­ung der Anschlüsse. „Man erkennt die Schutzklas­se II leicht an den beiden fehlenden Schutzleit­erkontakte­n am Stecker und dem Symbol der zwei konzentris­chen Quadrate auf dem Typenschil­d“, erklärt der Ratgeberau­tor.

„Beim Austausch der Leitung darf nicht vergessen werden, zuerst die Biegeschut­ztülle auf das neue Kabel zu stecken.“Auch die Zugentlast­ung im Gerät muss wieder hergestell­t werden. Dann werden die elektrisch­en Kontakte sorgfältig festgezoge­n, das Gehäuse wieder zugeschrau­bt und dabei auf keinen Fall etwas eingeklemm­t.

Danach muss vor der ersten Anwendung des Werkzeugs eine elektrisch­e Prüfung nach der Sicherheit­snorm DIN VDE 0701 durchgefüh­rt werden. „Die Messungen können wegen der dafür erforderli­chen Geräte nur von einem Elektroins­tallations­betrieb durchgefüh­rt werden und sollten üblicherwe­ise nur wenige Euro kosten“, sagt Birkholz.

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Immobilien@augsburger-allgemeine.de Eine regelmäßig­e Kontrolle von Bohrmaschi­nen oder ähnlichen Geräten ist unerlässli­ch.

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