Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit Leiche und Sackkarre durch Berlin?
Verbrechen Nach dem Suizid des Berliner Piraten-Politikers Gerwald Claus-Brunner und dem Fund eines zweiten Toten zeigen sich immer tiefere Abgründe. Es gibt schockierende Bilder
Es wird immer bizarrer in dem schockierenden Kriminalfall um den Berliner Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner. Der 44-Jährige gesteht in einem Abschiedsbrief, einen 29-jährigen Bekannten getötet zu haben, bevor er sich Tage später selbst das Leben nimmt. Für die Staatsanwaltschaft ist mit dem für echt befundenen Schreiben der Fall zwar aufgeklärt, doch es kommen neue schaurige Details ans Licht. Fast könnte man meinen, es sei ein atemberaubender, fiktiver Krimi. Denn jetzt wird deutlich, dass Claus-Brunner die grausige Tat wohl genau plante.
Aus Aufzeichnungen einer Videokamera geht hervor, dass der 44-Jährige am Donnerstagabend vergangener Woche mit einer großen, schwarzen Kiste auf einer Sackkarre unterwegs war. Bild und B.Z. veröffentlichen Fotos, auf denen der Pirat wie immer mit Latzhose und Kopftuch in einem Kiosk im Stadtteil Steglitz einkaufte, wo er wohnte. Vermutlich war er auf dem Weg zu seinem Opfer.
Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigt, dass der 29-Jährige an diesem Abend getötet wurde – durch stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper in seiner Wohnung im Wedding. ClausBrunner muss dann die Leiche in sein Zuhause transportiert haben, wo beide Tote am Montag in verschiedenen Zimmern entdeckt wurden. Tagelang hat der junge Mann demnach dort gelegen. Er soll nackt und gefesselt gewesen sein. Den Beamten, die als Erste die Wohnung betraten, bot sich nach Polizeiangaben „ein schauriges Bild“. Zu der Sackkarre, mit der Claus-Brunner den Medien zufolge die Leiche transportiert haben soll, will sich Steltner am Freitag nicht äußern.
Polizei bestätigt indes Medienberichte, wonach der 29-Jährige Ende Juni Claus-Brunner wegen Stalkings angezeigt hat. Er fühlte sich demnach verfolgt und belästigt durch „unerwünschte Kontaktaufnahme,