Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein einfacher Plan
Marathon Wilson Kipsang will in Berlin zum zweiten Mal in Weltrekordzeit ins Ziel kommen
Ein Stundenlohn von fast 60000 Euro? Bitte sehr, das Geld liegt am Sonntag in Berlin auf der Straße. Der Haken an der Sache: Für diese satte Prämie muss man den berühmten Marathon gewinnen – und das in Weltrekordzeit. Genau das hat Wilson Kipsang vor. Drei Jahre nach seinem ersten Coup zählt der Kenianer auch bei der 43. Auflage am Sonntag zu den heißen Favoriten. Und mit dieser Rolle kann der 34-Jährige ganz gut leben. „Für mich ist der Plan einfach: Ich laufe Weltrekord-Tempo“, sagte Kipsang am Freitag. Der Kenianer hatte 2013 in der Weltrekordzeit von 2:03:23 Stunden gewonnen, im Jahr darauf setzte sein Landsmann Dennis Kimetto in 2:02:57 Stunden die bis heute gültige Bestmarke. Bereits sieben Mal zwischen 1998 und 2014 ist der Weltrekord auf dem superschnellen Flachkurs in der deutschen Hauptstadt schon geknackt worden. Wenn um 9.15 Uhr (ARD und rbb live) auf der Straße des 17. Juni der Startschuss zum Eliterennen fällt, dann stehen drei der vier schnellsten Läufer der Marathon-Geschichte in der ersten Reihe: Kipsang (2:03:23 Stunden), Emmanuel Mutai (2:03:13) und der erst 21 Jahre alte Äthiopier Tsegaye Mekonnen (2:04:32). Immerhin neun Asse haben die 42,195 Kilometer schon in 2:06 Stunden oder schneller absolviert. Härteste Konkurrenten für den vierfachen Familienvater Kipsang, der zum ersten Mal von seinem ältesten Sohn begleitet wird, sind Mekonnen, der Kenianer Mutai und Äthiopiens Langlauf-Legende Kenenisa Bekele, der zum ersten Mal bei einem Straßenlauf in Deutschland startet.