Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bezirk Schwaben will als großer Mieter einziehen
Schmiedberg betroffen. Sie stammen aus unterschiedlichen Bauepochen, stehen aber nicht unter Denkmalschutz. Fest steht nun, dass der frühere Bau der Handwerkskammer erhalten bleibt. Er gilt als prägend für den Straßenzug in Richtung Dom. Auch die Fassade des ehemaligen Kaufhauses Mages am Leonhardsberg bleibt im Original stehen. Ein Teil der Gebäudezeile am Schmiedberg darf dagegen um ein Stockwerk höher werden. Dieser Eingriff wird vom Landesamt für Denkmalpflege kritisch gesehen. Dort plädierte man dafür, das letzte historische Satteldach in diesem Bereich zu erhalten. Auch ein niedriges Haus neben der alten Handwerkskammer wird aufgestockt.
„Unterm Strich wurde eine verträgliche Lösung fürs Stadtbild erzielt“, sagt Heimatpfleger Schulz. Der Runde Tisch mit allen Beteiligten habe sich in diesem schwierigen Fall sehr bewährt. Die historische Häuserzeile in der Karolinenstraße bleibt danach in ihren typischen Zügen erhalten. Der Denkmalschutz sei auch nicht übergangen worden, so Schulz, viele Vorschläge seien in das Vorhaben eingearbeitet worden. Vom Baukunstbeirat werden die überarbeiteten Sanierungspläne ebenfalls sehr positiv beurteilt. Das Expertengremium berät die Stadt bei wichtigen Bauvorhaben. Vorsitzender Walter Bachhuber verwies auf eine große Kooperationsbereitschaft der Bauherren und Planer. „Wir haben an den Gebäuden gefeilt, Modernisierungskosmetik wurde zurückgenommen.“
Im Bauordnungsamt wird nun die Genehmigung des Bauantrags vorbereitet. Amtsleiter Peter Sterz rechnet damit, dass sie in den nächsten Wochen erteilt werden kann. Denn nicht nur für die Investoren drängt mittlerweile die Zeit. In den sanierten Gebäudekomplex sollen Büros und Läden einziehen. Ein großer Mieter wird voraussichtlich der Bezirk Schwaben werden. Das bestätigte Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert gegenüber unserer Zeitung. „Der Mietvertrag ist noch nicht unterschrieben, aber wir gehen davon aus, dass es funktioniert.“
Der Bezirk will auf über 6000 Quadratmetern Fläche an der Karolinenstraße eine zentrale Anlaufstelle für den Bereich Soziales einrichten. Gleichzeitig sollen die bislang sieben Standorte für die verschiedenen Fachbereiche auf zwei zusammengezogen werden – auf die Karolinenstraße und die bisherige Zentrale des Bezirks gleich gegenüber am Hafnerberg, die bestehen bleibt.
Reichert verspricht sich von der neuen Lösung viele Vorteile. Zum einen gibt es mehr Platz. „Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen“, sagt er. Das neue Haus für Soziales an der Karolinenstraße liege auch zentral und verkehrsgünstig. Es sei für Besucher und Mitarbeiter gut erreichbar. Auch die Logistik für die Verwaltung werde mit zwei benachbarten Standorten einfacher. Für den Einzug ins sanierte Gebäude an der Karolinenstraße hat Reichert schon einen Wunschtermin. Er soll voraussichtlich Ende 2018 erfolgen.