Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Trainersturz auf der Alm
Kreisliga Augsburg Nach Unstimmigkeiten mit einigen Spielern ist für Interimstrainer Michael Rappel in Leitershofen Schluss. Michael Kreutmayr kehrt zurück
Eigentlich ist der TSV Leitershofen nach der Last-minuteRettung in der vergangenen Spielzeit und dem Abgang von Torjäger Dominik Bröll durchaus ganz ordentlich aus den Startlöchern gekommen, mit neun Punkten und Rang acht liegen die Almkicker im Klassement der Kreisliga Augsburg im Soll. In der Vorwoche setzte es dann eine herbe 1:6-Schlappe gegen Diedorf, was schließlich weitreichende Konsequenzen mit sich zog: Die Zusammenarbeit mit Interimstrainer Michael Rappel wurde beendet, da sich vor allem die alte Garde der Leitershofer Mannschaft wohl nicht unbedingt zufrieden mit dem eingeschlagenen Weg zeigten.
Für Rappel, ein vereinsnaher Mann, der viele Jahre auch das gelbschwarze Trikot als Spieler trug, wird nun sein Vorgänger Michael Kreutmayr wieder einsteigen. Der 46-Jährige, der vor der Saison aus privaten Gründen um eine Auszeit bittete, führte die Mannschaft vor zwei Jahren in die Kreisliga. Auch Marcel Bertele, sportlicher Leiter in Leitershofen, stellte nun klar, dass die Lösung mit Michael Rappel von Anfang an als „übergangsmäßig“galt. Der zeigte sich vom Abgang aber bitter enttäuscht, sprach sogar von einer „unglaublichen Nummer“am Schluss, ohne ins Detail zu gehen.
Rappel: „Es gab unterschiedliche Meinungen“
„Wir standen besser da als einige Aufstiegsanwärter, haben gute Leistungen gezeigt“, sagte Rappel, der mit seiner konsequenten Haltung, sehr vielen jungen Spielern das Vertrauen zu schenken, nicht nur auf Anklang im Team stoß. „Es gab unterschiedliche Meinungen“, so Rappel, der mit Markus Bröll und Tobi- as Senger auch zwei Spieler explizit nannte. Bereits vor einigen Wochen verbannte Rappel Stürmer Senger, der zum Auftakt noch viermal in fünf Spielen traf, aus disziplinarischen Gründen in die zweite Mannschaft. All diese Misstöne brachten das Fass am Ende vermutlich zum Überlaufen.
„Wir wollten Michael auch ein wenig aus der Schussbahn nehmen“, schilderte Sportchef Bertele, der ebenfalls die extreme Verjüngung als Grund nannte: „Die Art und Weise, wie dies teilweise ablief, war für die Älteren gewöhnungsbedürftig.“Die Jungspunde im Team wären nach dem Aus ihres Trainers dagegen durchaus enttäuscht gewesen.
Eine Mischung aus Jung und Alt ist das Ziel
Dass dies nun weiterhin zu internen Differenzen führt, glaubt man auf der Alm nicht – vor allem angesichts der Rückkehr von Michael Kreutmayr. „Er denkt in die gleiche Richtung“, so Bertele. Vielmehr gelte der Fokus nun nicht nur auf die jungen oder die älteren Akteure, sondern auf das große Ganze – oder wie der sportliche Leiter sagt: „Beide Teile sind wichtig.“Am heutigen Samstag kann die Leitershofer Truppe beim tabellenelften Lechhausen nun zeigen, dass das Boot fortan wieder in die gleiche Richtung gelenkt wird. Schließlich war die mannschaftliche Geschlossenheit, vom Torwart bis zum Trainer, eigentlich immer eine große Stärke auf der Alm.