Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Sicherheitsvorgaben für das Bauvorhaben sind streng
sich als Knotenpunkt für den Netzbetreiber, der in Bayern 1412 Kilometer Leitungsnetz kontrolliert, aus logistischen Gründen gut an.
Auch sei es ein glücklicher Zufall, dass ein Grundstück dieser Größe in dem Wertinger Stadtteil zum Verkauf stand. 4,4 Hektar Grund erwarb die Firma dort, das entspricht mehr als sechs Fußballfeldern.
Was darauf gebaut wird, ist allerdings relativ klein. Das Herzstück der Station würden drei elektrische Gasverdichter sein, erklärt Lahr. Jeder nur in etwa so groß wie ein normales Auto, aber technisch hochkomplex. Sie nehmen finanziell den größten Teil der Investitionssumme in Anspruch. „Das ist neueste, hochkomplexe Technologie“, sagt Lahr. Die Verdichter, auch Kom- genannt, arbeiten jeweils mit einer Leistung von 50 Prozent – das heißt, dass einer stets zur Reserve bereitsteht, falls es zu einem Ausfall kommt. Zwei der Maschinen bringen das Gas schon auf den gewünschten Druck. Um die Verdichter selbst ist noch eine Kühleinheit angebracht. Die drei Maschineneinheiten stehen über der Gaspipeline in Hallen. Die ganze Station ist überirdisch gebaut, unter der Erde läuft nur das Gas.
Die Verdichtung geschehe mit einem Prinzip, das einer Fahrradluftpumpe nicht unähnlich sei, wie der sagt. Gas wird aus der Leitung, die 1,20 Meter unter dem Boden verläuft, herausgesaugt, im Kompressor verdichtet und anschließend wieder in die Leitung geschickt. Erdgas ist für die Wärmeerzeugung sehr gefragt, rund ein Drittel des Energieverbrauchs in Privathaushalten werden laut Umweltbundesamt mit Gas gedeckt.
Die Kompressoren brauchen eine Menge Energie, weshalb die Anlage eine eigene Stromversorgung mit Umspannwerk bekommen wird. 33 Megawatt Leistung wird diese Anlage benötigen. Während der Hochpressoren phase der Bauarbeiten werden nach Schätzungen von Bayernets mehr als 100 Personen auf der Baustelle arbeiten. Sobald das Projekt fertiggestellt ist, werden auf dem weitläufigen Gelände allerdings nur noch ein oder zwei Personen arbeiten. Mehr braucht es nach Angaben des Betreibers nicht, um den Arbeitsablauf an der Station zu gewährleisten.
Vonseiten der Betreiberfirma Bayernets heißt es, dass die Station sowohl leise als auch ungefährlich sei. Obwohl es sich um das brennbare Erdgas handelt, das in großen Mengen und in hoher GeschwindigIngenieur keit an der Station weitergeleitet wird, sei das Potenzial für Anschläge sehr gering. Sollte Gas austreten, werde die Zufuhr sofort automatisch unterbrochen.
Dennoch hat Bayernets für die Sicherheit ein „ganzes Paket voller Maßnahmen“in Planung. Bedingt durch die Arbeit mit Erdgas gebe das Gesetz zudem ein enges Korsett von Vorschriften vor, an die man sich halten müsse, so Projektleiter Oliver Lahr. „Während der Bauarbeiten werden wir von mehreren Stellen streng kontrolliert werden“, sagt Lahr.