Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Klo am Schellenberg
B2 Wie Behörden auf eine ungewöhnliche Notlage in Donauwörth reagieren
Über 20 000 Fahrzeuge rollen täglich auf der B2 über den Schellenberg bei Donauwörth. Mancher Reisende oder Lastwagenfahrer steuert die beiden Parkplätze an, die mit dem Bau der Straße im Jahr 1973 angelegt wurden. Sie haben eine ungewöhnliche Ausstattung, die im weiten Umkreis einmalig sein dürfte. Eines fehlte allerdings über Jahrzehnte: eine Toilette. Das hat sich jetzt geändert. Nach wiederholten Beschwerden von Bürgern über die unappetitlichen Hinterlassenschaften der Rastenden stellte das Staatliche Bauamt Augsburg – zuständig für Bundes- und Staatsstraßen in der Region – am Schellenberg zwei mobile Toilettenhäuschen auf.
Bevor diese standen, herrschten in dem Bereich eklige Zustände. An und hinter den Büschen an den Parkplätzen verrichteten viele Verkehrsteilnehmer ihre Notdurft. Am unteren Parkplatz führt direkt ein beliebter Spazierweg vorbei. Fußgänger wendeten sich an die Stadt. Die konnte nur an die verantwortlichen Stellen des Staats verweisen. Die Beschwerden bei diesen hatten nun Erfolg. Auf Geheiß der Obersten Baubehörde am Ministerium in München wurden die WC-Häuschen installiert.
Mit ihnen nahmen die Verschmutzungen wohl ein Stück weit ab. „Die Toiletten werden gut angenommen“, teilt Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt auf Anfrage unserer Zeitung mit. Die Behälter in den Häuschen müssten inzwischen zweimal pro Woche geleert werden. Greineder verweist darauf, dass es sich um ein Provisorium handelt.
Soll heißen: „Wir werden uns mittelfristig Gedanken machen, dort feste WC-Anlagen zu bauen.“Von höherer Stelle habe man bereits signalisiert bekommen, dass ein solches Projekt möglich sei. Die angedachten Toilettengebäude bedeuteten für das Staatliche Bauamt Augsburg „Neuland“. Bisher gebe es solche Anlagen im weiteren Umkreis nur an Autobahnen und an der B 17 zwischen Klosterlechfeld und Landsberg.