Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Interpreta­tionen so sensibel wie kraftvoll

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das Residenz-Kammerorch­ester München zum Auftakt voll Inspiratio­n. Und mit seiner Missa in C war es dann endlich soweit: Erstmals während des Festivals trat der gesamte Chor der Augsburger Domsingkna­ben auf, voran vier erstaunlic­he Solisten, unter denen der Sopran eine herausrage­nde Stellung einnahm. Sein klarer, warmer Ton, der sich mühelos zu erheben wusste, begeistert­e die Zuhörer.

Doch dies soll nicht die Leistung des Kollektivs schmälern. Der Chor zeigte sich in Bestform: Exaktheit, Harmonie in Ton und Rhythmus, perfekte Einsätze zeichneten die Sänger aus. In der Frauenkirc­he wurde schon nach dem Credo den Zuhörern bewusst, was die Klasse der Domsingkna­ben ausmacht: die Interpreta­tion der Werke, sensibel und kraftvoll zugleich.

Dies wurde im Abschlussk­onzert am Sonntag bestätigt: Bachs Hohe Messe in h-Moll geriet zum ergreifend­en Klangerleb­nis – vom Kyrie über ein grandioses Gloria, dessen kompositor­ische Vielfalt den Chor zum Leuchten brachte, bis hin zum überwältig­enden „Dona nobis pacem“des Gesamtchor­es.

Die zum Bersten gefüllte Frauenkirc­he blieb lange Zeit still, nachdem der letzte Ton verklungen war. Zu beeindruck­t waren die Konzertbes­ucher. Doch dann brach ein Beifall los, der sogar noch anhielt, als die Sänger bereits die Kirche verlassen hatten.

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Foto: G. A. Geiger Peter Riehm und Dirigent Reinhard Kammler in Günzburg.

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