Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bei Sonnensche­in: Augen schützen

- Experten raten zu Brillen mit hohem UV-Filter

Verfärbte Blätter in leuchtende­n Farben machen den goldenen Herbst für viele zur schönsten Zeit. Sie gehen raus in die Natur. Sonnensche­in lädt auch jetzt noch dazu ein, Zeit im Freien zu verbringen: Wandern, Joggen oder Schwimmen sind beliebt. Bald aber auch Winterspor­tarten, wie Langlaufen oder Skifahren. Egal wann, zu keiner Jahreszeit ist die Sonne zu unterschät­zen. Kopfschmer­zen, Sonnenbran­d oder Schwindelg­efühl – das sind bekannte Schattense­iten von zu viel UV-Strahlung. Doch Sonnenlich­t ist auch nicht gut für die Augen. Langfristi­g schädigt es die Netzhaut und kann zu Grauem Star oder Makuladege­neration führen. Die Stiftung Auge empfiehlt deshalb gut sitzende und abschirmen­de Sonnenbril­len zu tragen, die einen Hinweis auf die Stärke des UV-Schutzes haben und ein CE-Zeichen aufweisen, also europäisch­e Sicherheit­snormen erfüllen. Gerade bei einem Aufenthalt in den Bergen kann ultraviole­tte Strahlung (UV) gefährlich für die Augen werden: Pro 1000 Höhenmeter nimmt die Strahlungs­intensität um bis zu 20 Prozent zu.

Risiko von Langzeitsc­häden

Auch am Wasser sind die Sehorgane durch die Reflexion der Sonne besonders gefährdet. „Einfallend­e Lichtstrah­len können die Eintrübung der Linse und somit die Entstehung eines Grauen Stars beschleuni­gen“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorstand der Stiftung Auge. „Wer seine Augen regelmäßig ungeschütz­t intensivem Sonnenlich­t aussetzt, riskiert also gravierend­e Langzeitsc­häden.“Auch die Entstehung einer altersabhä­ngigen Makuladege­neration (AMD), die oft bis zur Erblindung führt, könne durch zu starke Sonne beschleuni­gt werden. Besonders sonnenempf­indlich sind die Augen nach einer Operation des Grauen Stars, der sogenannte­n Katarakt. Mit rund 700000 Eingriffen pro Jahr ist der Austausch der getrübten Linse gegen eine Kunstlinse die häufigste Operation (OP) an den Sehorganen in Deutschlan­d. „Um auch nach der Katarkat-OP ausreichen­den UVSchutz zu gewährleis­ten, sollten Intraokula­rlinsen mit UVBlockern eingesetzt werden“, rät Holz. Zu beachten sei, dass die Linsen das UV-Licht ausreichen­d herausfilt­ern und zwar am besten fast vollständi­g bis zu einer Wellenläng­e von 400 Nanometern. Um das Risiko für die Augen möglichst gering zu halten, rät der Experte zu Sonnenbril­len mit „UV-Schutz 400“: Sie sollten die kurzwellig­e UV-Strahlung bis zu 400 Nanometern fast vollständi­g absorbiere­n können. „Wichtig ist, dass der UV-Filter auf der Brille vermerkt ist“, so der Experte von der Stiftung Auge. „Eine dunkle Tönung ist noch kein Zeichen für ausreichen­den Lichtschut­z.“Außerdem sollten Kunden auf das CE-Zeichen achten. Und nicht zuletzt kommt es auch auf den richtigen Sitz der Sonnenbril­le an: Um auch gegen einfallend­es Licht von den Seiten gut schützen zu können, sollte die Brille möglichst auch die Augenbraue­n und den seitlichen Gesichtsra­nd abdecken. Große Sonnenbril­len sind also nicht nur ein Modetrend, sondern – wenn sie ausreichen­den UV-Schutz bieten – auch aus gesundheit­lichen Gründen empfehlens­wert. pm/bif

I

www.stiftung-auge.de

 ?? Foto: Halfpoint, Fotolia.com ?? Auch an sonnigen Herbsttage­n sollte man beim Outdoor-Sport eine Sonnenbril­le tragen.
Foto: Halfpoint, Fotolia.com Auch an sonnigen Herbsttage­n sollte man beim Outdoor-Sport eine Sonnenbril­le tragen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany